Donnerstag, 24. Dezember 2009

X-Mas

Trotz allem. Ein kleiner Gruß an alle die hier ab und zu oder regelmässig reinschauen.
Manche haben es auch so bekommen, bei anderen habe ich die MailAd verschusselt oder es schlicht vergessen (keine böse Absicht)...

Ob man will oder nicht bw überhaupt was mit dem Anlaß anfangen kann, man kommt die Tage kaum drumrum über etliches Nachzudenken und Erinnerungen rauszukramen (wenn sie nicht eh schon ständig präsent sind). Nicht alles ist schön, aber vieles sehr intensiv, manches auch verklärt und das macht sentimental. Mein Vater meinte mal: Je älter man wird desto klarer und wichtiger erscheint einem die Vergangenheit, die Gegenwart verliert an Bedeutung. Das habe ich seinerzeit nicht ganz kapiert, mittlerweile verstehe ich nur zu gut was er gemeint hatte. Kinder freuen sich auf Weihnachten (OK, hauptsächlich wegen den Geschenken) aber bei den meisten Erwachsenen ist eine gewisse Traurigkeit dabei - Sentimentalität eben weil die ganzen Erinnerungen hochkommen. Wie auch immer.

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Stille Nacht - TV-Nacht!

Für alle denen der reale Familieneintrachtshorror noch nicht genug oder zu heftig ist, hier mal ein paar besinnliche Filme passend zum Fest. Noch habt ihr Zeit euch den Stoff aus der Videothek zu holen!






















Santa Claws (1996), Fröhliche Weihnacht Don't open till Christmas (1984), Silent Night, Bloody Night (1974), Goodnight-Die Nacht als Knecht Blutrecht kam To all a good Night (1980), Blutige Weihnachten Santa's Slay (2005), Gremlins-Kleine Monster (1980), Jack Frost-Der eiskalte Killer (1996), Jessy-Die Treppe in den Tod Black Christmas (1974), Stille Nacht, Horror Nacht Silent Night, Deadly Night (1984), Teuflische Weihnachten Christmas Evil (1980), Xmas Tale The Christmas Tale (2005), Deadly Games-Allein gegen den Weihnachtsmann 3615 code Père Noel (1989).

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Idiot!

Passend zur Jahreszeit, mein jährlicher Crash.











Gestern fahre ich unbeschwert zu einem Bekannten ein paar Dörfer weiter übers Land. Rechts vor mir steht in einer Waldeinfahrt ein Auto, will auf die Straße aber wartet weil er mich ja kommen sieht. Kurz bevor ich ihn passiere sticht der Depp plötzlich raus + bremst gleich wieder ab, mitten im Weg! Um bei dem Idiot nicht in die Seite reinzudonnern reiße ich das Lenkrad nach links - da gehts runter in die Äcker! Also gleich wieder rechts rum... Über nen Pfosten in den großzügigen Straßengraben rein, es rummst+scheppert. Dann wie mit nem Skateboard in einer Halfpipe wieder zurück auf die Straße gejumpt. Das Ganze ungebremst weil ich sonst völlig die Kontrolle verloren hätte, bei Eis+Schnee. 2-300 Meter weiter halte ich an, Schadenskontrolle, der Schwachkopf der aus dem Seitenweg gekommen ist, fährt mittlerweile in die andere Richtung davon. Außer Schnee, Dreck und Gras unter und am Auto kann ich nix finden, nur ne Radkappe ist völlig zerdeppert. Auspuff ist noch dran, die Spur stimmt auch und auch sonst scheint nix verzogen zu sein. Scheint als ob ich nochmal Glück gehabt hab - aber vielleicht gibts Spätfolgen, man soll es ja nicht beschreien. Und auch gut, daß da keine Bäume standen, so einen hätte ich garantiert mitgenommen - und für Nick hätte man schon wieder nen neuen Zeichner suchen müssen.

Samstag, 12. Dezember 2009

Der Dämon im Eis

Le Demon des Glaces, 1974






















Von Jacques Tardi, und über den braucht man wohl nichts mehr zu erzählen. Der Dämon im Eis spielt Ende des vorletzten Jahrhunderts. Irgendein Ungeheuer versenkt ein Schiff im Eismeer, der einzige Überlebende macht sich mehr oder weniger motiviert an des Rätsels Lösung. Tardis Figuren werden ja oft mehr in ihre Abenteuer gezwungen, als daß sie sie aktiv angehen, und selbst dann bleiben sie eher Beobachter als Handelnde. Ganz im Sinne Vernes entpuppt sich das Seemonster als eine Art UBoot von dem aus verrückte Wissenschaftler die Weltherrschaft übernehmen wollen. Es wimmelt von riesigen Dampfmaschinen, skurrilen Charakteren und seltsamen Wendungen, alles etwas wirr, aber so mag man Tardi. Ein paar der Figuren tauchen später wieder bei Adele auf, aber das tut nichts zur Sache.
Eigentlich bemerkenswert ist das Album wegen seinem Artwork. Tardi hat versucht die Illustrationen der Jahrhundertwende nachzuempfinden. Sämtliche Grauwerte wurden durch aufwendige Schraffuren ersetzt, wie es bei den Stahlstichen seinerzeit üblich war. Bei etlichen Bildern erkennt man die Vorbilder aus Werken Jules Vernes. Auch die Figuren selber sind detaillierter ausgearbeitet als in anderen Arbeiten Tardis. Damit nicht genug ist auch noch jede Seite für sich wie eine eigenständige Illustration gestaltet. Anstatt wie üblich verschiedengroße Panels aneinander zu reihen, werden sie geometrisch/dekorativ aufgeteilt - und sind trotzdem lesbar.






















Der Dämon im Eis dürfte das graphisch ungewöhnlichste Album Tardis sein - nuja, damals war er noch jung und experimentierfreudig. Das ganze Schraffieren und Schaben muß ewig gedauert haben, vielleicht hat ers deswegen bei dem einen Versuch belassen.

Dienstag, 8. Dezember 2009

Gebührenabzocke

Die öffentlich-rechtlichen Gebühren, ein steter Quell des Ärgers. Nun lese ich gerade von Plänen die Gebühr für internetfähige Computer auf ca 18€ monatlich zu verdreifachen (!) Das betrifft Leute die keinen Fernseher haben, anscheinend muß man dann für den PC bezahlen - Jep! Davon hatte ich vorher auch noch nie was gehört. Angedacht ist folgerichtig auch sämtliche anderen Geräte mit denen man ins Internet kann in die Gebührenpflicht mit einzubeziehen dh Handys, i-phones und wie sich das Zeug sonst noch nennt. Natürlich wird erstmal behauptet das sind alles nur Gedankenspiele, aber so wie man die Geldgier der Öffentlichrechtlichen kennt, ist klar, die ziehen das durch, irgendwann. Die zuständigen Beamten beschließen es und der Bürger zieht wie immer die Arschkarte - Gesetz ist Gesetz und Widerstand zwecklos! Wer sich verweigert wird kriminalisiert, und so finde ich die Werbespots der GEZ auch unfreiwillig komisch dh lächerlich, man zahlt ja nicht weil man das Zeug gut findet sondern weil man sonst wie ein Verbrecher in die Mühlen der Justiz gerät.
Aber irgendwie müßen diese aufgeblähten Sendeanstalten, die das Geld verpulvern wie sonst nur Politiker, auch finanziert werden. Diese Leute wissen ganz genau, daß das nur über Zwangsabgaben geht. Kaum jemand würde für ihre verschnarchten Altherrenprogramme bezahlen, sonst würde zumindest ihr Internetangebot verschlüßelt werden - Oh Tschulligung! Die sind ja öffentlich-rechtlich, ihr Angebot muß jedem zugänglich sein, ob mans will oder nicht. Werbung, wie bei den Privaten geht freilich auch nicht. Keine Werbeunterbrechungen werden einem zwar als besonderer Service verkauft, aber Fakt ist, keiner in der Wirtschaft bezahlt für Werbezeit in Sendungen die kaum einer sieht, damit könnten die nie die Milliarden einnehmen die sie brauchen.
Nun hat irgendein Gericht festgestellt, daß man mit Computern auch was anderes machen kann als Radio hören und öffentlichrechtliche TV-Konserven ansehen (was die Sender wahrscheinlich völlig überrascht hat) und die Zwangsabgaben somit nicht immer rechtens sind - mal abwarten was sich daraus entwickelt. Aber das ist eigentlich auch zweitrangig, weil, man zahlt ja nicht für die Nutzung sondern für die Bereitstellung der öffentlichrechtlichen Programme. In kluger Voraussicht wurde ein Wort geändert und schon ist jeder verpflichtet zu zahlen, gleichgültig ob man die Ware will oder nicht. Wieso nicht gleich eine Pauschalsteuer pro Haushalt, das wäre wenigstens eine ehrliche Bezeichnung für diese Abzocke? Noch dazu weil ebenfalls angedacht ist die Beweislage umzudrehen. Dh nicht die GEZ muß einem nachweisen das man ein entsprechendes Gerät besitzt (wie gesagt, ist egal ob man es auch benützt), sondern der Bürger soll beweisen das er Keines hat. Im Zweifel ist das kaum möglich und es braucht nicht viel Phantasie sich vorzustellen was dann abgeht, daß diese Leute zT wie russische Geldeintreiber vorgehen ist bekannt. Dieser "Plan" zeigt im Übrigen auch wie diese Leute drauf sind. Bis zum Beweis der Schuld gilt man als Unschuldig! Ein Grundsatz unseres Rechtsystems, hier wird er skrupellos umgedreht. Das darf eigentlich nicht sein, aber wenns um Geld geht fallen scheints alle Hemmungen und jedes Gerechtigkeitsempfinden - Krank!

An dem Punkt, wer braucht die Öffentlichrechtlichen in dieser Form noch? Ihre Existenzberechtigung war mal die Bürger zu informieren, aber seit Adenauer haben sich die Zeiten geändert. Die informationsentwicklung hat das Prinzip der Öffentlichrechtlichen längst überholt, sie sind Dinosaurier die gefälligst in der Geschichte verschwinden sollten anstatt sich künstlich auf Kosten der Bürger am Leben zu erhalten.

Dienstag, 1. Dezember 2009

Comicpläne

Eigentlich wollte ich mich ja aus der Comicbranche zurückziehen und mich aufs lesen beschränken - Naja, Vorsätze...
Wie schon erwähnt wird Horst neu aufgelegt (damit hätte ich echt nicht gerechnet), und ich mache wieder Piccolos, Nick - Pionier des Weltraums nach Hansrudi Wäscher, dazu ein andermal mehr.

Ich bin in letzter Zeit öfter mal gefragt worden, ob und welche Comics ich gerne gemacht hätte oder gerne machen würde, und in der Tat gibts da was. Interessieren würden mich Die 7 Siegel von Kai Meyer, da dachte ich mir schon bei den Hörspielen und dann den Büchern, daß sich das hervorragend umsetzen läßt. Aber da kann man nicht so einfach ran, wegen Copyright und so, und ohne Verlag hat es eh keinen Sinn. Dann hab ich selber eine Story entworfen, bin aber nicht über die Rahmenhandlung herausgekommen. Meine Unfähigkeit eine Geschichte auszuarbeiten hat dem ganzen einen Riegel vorgeschoben - trotzdem gefällt mir die Idee so gut, daß ich da immer wieder drüber nachdenke. Am realistischsten ist momentan etwas das ich schon machen wollte als ich es zum ersten Mal gelesen habe, und inzwischen denke ich, habe ich auch die handwerklichen Fähigkeiten dazu. Eine werksgetreue Umsetzung der Nibelungen Sage, keine Interpretation oder die Wagnerversion sondern so wie sie tatsächlich ist. Da tun sich freilich eine Menge Probleme auf, angefangen damit wann die Geschichte spielt. Nach den authentisch belegten Figuren während der Völkerwanderung, niedergeschrieben wurde sie allerdings im Mittelalter im damaligen Umfeld, also ca 6-700 Jahre später. Welche Epoche nimmt man da für Kostüme und Bauten? Oder läßt man seiner Phantasie freien Lauf, wie Harold Foster? Sein Prinz Eisenherz spielt zur selben Zeit wie die Nibelungen, sieht toll aus, ist aber in weiten Teilen sowas von falsch... Ich bin gerade dabei Bildmaterial zu sammeln was gar nicht so einfach ist, über das 5. Jahrhundert gibt es fast nichts... aber ich bleib da erstmal dran!

Montag, 23. November 2009

Security Tool


Vor gut zwei Stunden bin ich mal wieder fröhlich im WWW gesurft, als ich merkte daß was nicht stimmt. Die Seiten wurden langsamer und die Festplatte hat nicht aufgehört zu brummen+rattern - irgendwas hat gearbeitet obwohl ich nix gemacht hab. Sowas ist kein gutes Zeichen, also bin ich raus aus dem Netz - kurz war Theater auf dem Rechner und dann hat mein Monitor wie oben ausgesehen!
Ein Security Tool hat behauptet auf meinem Rechner sind jede Menge Viren, Trojaner, Würmer und Maleware... und wenn ich die nicht lösche geht alles zum Teufel! Bei unbedarften Gemütern mag es funktionieren, aber ich lasse mich von nem binären Computer nicht einschüchtern und Geld überweise ich schon gleich garnicht - denn das wollten die für ihre angeblichen Dienste. Außerdem hatte ich so einen Dreck schonmal auf dem Rechner und weiß daß es Betrug ist.
Das Problem war nur, dieses Programm hat alles blockiert. Ich bin nirgends reingekommen um es zu löschen, alle Fenster/Programme wurden in Sekundenbruchteilen wieder geschlossen - nur dieses Security Tool nicht, welches, penetrant wie das Finanzamt, Kohle forderte.
Also Rechner runterfahren + neu starten. Kurz hab ich die Icons gesehen und schon war wieder nur der Drecksack auf dem Monitor. Nochmal Neustart und diesmal konnte ich noch rechtzeitig auf Malwarebytes klicken (Gott segne seine Programmierer!). Das Programm hat sich vor Security Tools geöffnet und ist auch gestartet, während alles andere erneut abgeblockt wurde. Ich hab nen vollständigen Scan laufen lassen und malwarebytes hat auch Etliches gefunden, aber irgendwie war es zuviel für meinen Rechner, kurz vor Ende des Suchlaufs ist er dramatisch abgekackt! OK, nicht die Nerven verlieren, ich bin phlegmatisch und dem Buddhismus nicht abgeneigt, das wird schon... Neustart + Malwarebyte öffnen und diesmal nur Quickscan!
Taraaa! Das verschissene Security Tool wird gefunden und beseitigt, noch einen vollständigen Scan hinterher und auch die Reste sind weg - Gotcha, Bastard!

Es sei noch ausdrücklich erwähnt, ich habe nix runtergeladen, mein AntiVir ist aktuell und der Firewall steht - und beide haben in dem Fall einen Scheißdreck genutzt! Ich kann nur jedem empfehlen malwarebytes zu installieren, zumal es für lau ist!

Sonntag, 22. November 2009

Die Bestrafung der Hexer























Die Bestrafung der Hexer wollte ich schon länger posten, bin aber nie dazu gekommen. Eine der Perlen die, von der Comicszene unbemerkt, im Internet schlummern. Um Irritationen zu vermeiden, es sind immer Doppelseiten, und ja, die Schrift ist leider etwas klein geraten.
Der geschätzte Florian Biege hat diesen Comic im Rahmen einer Aufgabe seiner FH gemacht, die Sache ist umso bemerkenswerter als er eigentlich Illustrator und es afaik sein erster Comic ist. Hier kann man die Entstehungsgeschichte und seine Überlegungen bw Vorarbeiten zu der Story nachlesen, ziemlich interessant.

Sonntag, 15. November 2009

The Giant Claw



Ich kann mich ja ewig in youtube rumtreiben. Gerade hab ich mir Shockwaves angesehen, ein Gruselfilm von 1977, dann weitergestöbert und bin auf The Giant Claw gestoßen. Erst dachte ich das wäre ein Fake, aber Nein, es ist ein Monsterfilm von 1957 und ich fürchte fast die meinten das Ernst! Das Teil ist so mies das es schon wieder gut ist, jedenfalls so schräg das ich es hier posten muß.

Dead Snow

Død snø, 2009 Tommy Wirkola


Aktuelle Filme erwähne ich nur selten, aber der hier ist lustig. Mal was anderes, wenn so ein Film in verschneiten Bergen spielt, und gibt es etwas Böseres als Nazizombies? Das muß unterhaltsam sein, dachte ich mir.
Wenn in einem Gruselfilm eine Gruppe Teenies eine abgelegene Hütte aufsucht weiß man eigentlich schon was kommt, und so ist Dead Snow kein Film der mit großen Überraschungen aufwartet, im Gegenteil. Man merkt dem Streifen von Anfang an an, daß er von Fans gemacht wurde, sämtliche Klischees werden abgehakt. Die hormongesteuerten Teenies, die Warnung eines grantigen Einheimischen, geh Nachts nie alleine raus! Hab keinen Sex! Die obligatorische Kettensäge, Eingeweide und jede Menge Splatter. Das kann ziemlich öde werden wenn sich ein Film ernst nimmt, aber das tut Dead Snow glücklicherweise nicht. Hier wird fröhlich aus dem Genre zitiert und man hat den Eindruck, die Crew hat einfach sinnfrei das gemacht was ihr Spaß macht, ohne Rücksicht auf Logik oder sonstigen Schnickschnack. Dazu kommt ein tiefschwarzer Humor über den Gutmenschen sicher nicht lachen können und durchaus gelungene Gore-Effekte.
Jetzt ist Norwegen nicht gerade für seine Filmindustrie bekannt und das Budget war war wohl auch nicht so reichlich. Man könnte etliche Tricks kleinlich bemängeln und der Schnitt läßt manchmal zu wünschen übrig, aber He! Dead Snow ist ein Zombie-Film! Kein Oscarverdächtiger Blockbuster der Zigmillionen gekostet hat, sondern ein Streifen von Fans für Fans. Mit ein paar Bierchen und Knabberzeug wird man gut unterhalten, und was will man mehr?

Dienstag, 10. November 2009

Saturnwerbung














Momentan scheint es ein Trend zu sein mit irgendwelchen Promis aus Amiland zu werben. Pitt, Clooney, Hayek und jetzt auch Alice Cooper verdienen sich in Europa was nebenbei, schön für uns, denn im Amiland wird man die Clips nie sehen weil sowas dort als Imageschädigend betrachtet wird.
Der olle Musikant Cooper darf nun im Orbit des Saturns eine Weltraumbar betreiben, mit Aliens und so. Eigentlich ganz nett gemacht, bis auf Coopers Synchro, die finde ich daneben. Und der Spruch "Alles eine Frage der Technik!" würde meiner Meinung nach durch den Zusatz "nur" deutlich gewinnen.
Aber egal, mir gehts um den Clip mit dem Fernseher. In der Bar gucken die Leute Fußball, der Sender wechselt plötzlich auf Volksmusik - Alice fummelt an der Antenne rum, wieder Fußball - Werbespruch! Was man nicht mehr sieht: Beim einstellen der Antenne kommt plötzlich ein Pornokanal, wird nix gezeigt aber die Geräusche und Reaktionen sind eindeutig - die Szene ist mittlerweile raus!
Nun werden Werbespots grundsätzlich so produziert, daß man sie kürzen kann um Geld zu sparen wenn der Sendeplatz zu teuer ist. Aber hier hab ich den starken Verdacht das sich wiedermal irgendwelche Biedermänner/-frauen beschwert haben - von wegen: Das sehen auch Kinder, obszön, Sex in der Werbung und überhaupt...! Und prompt hat man den Schwanz eingezogen, wegen dem Ruf und so (denk ich mir jedenfalls), 2-3 Anrufe/Mails reichen ja schon aus damit die Verantwortlichen Panik bekommen. Der kleine Gag war eine nette Idee in der langweiligen Heilewelt Werbelandschaft, nuja beschränkt man sich halt wieder auf Unverfängliches, PC-Korrektes...

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Schweinegrippe


Das Thema macht gerade superaufgebauscht die Runde, jeder hat ne Meinung und richtig wissen tut eigentlich niemand was Genaues. Ich hab mal mein Halbwissen etwas aufgepimpt, und das Ergebnis fand ich doch recht interessant.
Teilweise wird die Schweinegrippe so hingestellt als wäre sie eine neue Pest die den Bestand der menschlichen Rasse gefährdet. Dabei wird gerne die Spanische Grippe zitiert, mit der ist die Schweinegrippe zwar verwandt, aber man sollte vielleicht nicht vergessen das es 1918/19 noch gar keine Medikamente gab mit der man Grippe+Folgeerkrankungen bekämpfen konnte, Heutzutage ist das ganz Anders. Überhaupt ist eine Grippe an sich zwar höchst unangenehm, aber in der Regel nicht schlimmer als Masern. Tatsächlich kann man die jährlichen Todesfälle die unmittelbar durch eine Grippe verursacht werden an den Fingern abzählen, verglichen mit den Millionen Erkrankten eine absolut vernachlässigbare Zahl. Nun liest mal allerdings auch von bis zu 12.000 Toten jährlich (beides auf DLand bezogen), wie kommts? Das eigentliche Risiko bei Grippe sind die Folgeerkrankungen, der Körper wird extrem belastet, das Immunsystem ist überfordert und anderen Bakterien und Viren Tür+Tor geöffnet, Lungenentzündung, Kreislaufkollaps etc sind die Folge. Kinder, alte Leute und schon vorher durch Krankheit Geschwächte kann das den Rest geben, starke, gesunde Menschen haben eigentlich nichts zu befürchten. Die genannte Zahl ist allerdings reine Spekulation, eher Vermutung als zweifelsfrei bewiesen. Sie beruht auf der Tatsache das im Winter schlicht mehr Menschen sterben als im Sommer, und dieser statistische Überschuß wird einfach der Grippe untergeschoben.
Warum also diese Panikmache? Ein Grund sind die Medien, reißerische Schlagzeilen verkaufen sich gut, insbesondere wenn den Leuten suggeriert wird das sie in Todesgefahr schweben. Dem kann sich die Politikerkaste nicht entziehen, wenn auch nur einer Person danach was passiert heißt es sonst denen wären die Bürger egal, ganz doof für Wahlergebnisse. Und dann hat die WHO eine Pandemiewarnung der höchsten Stufe ausgerufen - hört sich gruselig an, aber was steckt wirklich dahinter? Eigentlich nicht mehr, als das eine globale, höchst ansteckende Krankheitswelle bevorsteht. Über ihre Gefährlichkeit sagt es dagegen überhaupt nichts aus, dieses Kriterium wurde nämlich vor kurzem gestrichen! Dh einfach ausgedrückt, einen harmloser Schnupfen kann man theoretisch mit sowas wie Ebola oder AIDS gleichsetzen - wie es dazu kommen konnte darüber läßt sich herrlich spekulieren...
Nun wird zu einer Impfung geraten, und da habe ich ein paar interessante Sachen gefunden. Zuerstmal, eine Impfung macht einen keineswegs immun, bei einem erheblichen Prozentsatz wirkt das Zeug gar nicht. Ua weil man nur gegen bekannte Viren geimpft werden kann, aber zumindest einer der beiden Grippehauptstämme verändert sich ständig, es sind also ständig mehrere Grippeformen unterwegs nicht nur eine. Bei Testgruppen, stellte sich heraus das diejenigen die echte Medizin bekamen hinterher deutlich öfter erkrankten als die denen man Placebos verabreichte. Seit Beginn der Massenschutzimpfungen, gab es nicht weniger, sondern wurden jedes Jahr mehr Grippefälle gemeldet.
Nun sind das alles Statistiken und die sollte man mit Vorsicht geniessen, je nachdem wer sie erstellt hat und welche Fragen und Grundlagen genommen werden kann man völlig konträre Ergebnisse erzielen. Bedenklich finde ich allerdings, daß die meisten Zahlen von den Pharmafirmen kommen und nicht von neutralen Instituten (falls es sowas überhaupt gibt), und diese Konzerne haben natürlich ein elementares Interesse daran ihre Produkte zu verkaufen. Das diese Firmen auch einen nicht unerheblichen Einfluß auf die Ärzteschaft und eine mächtige Lobby in der Politik haben ist auch nicht ganz unbekannt, da kann ich mir doch das ein oder andere zusammenreimen.
Aber Obacht, das ist meine Meinung, ich bin weder Arzt noch hab ich studiert. Wenn ich falsch liege mag man sich damit trösten das ich dann nächstes Jahr selber mit in einem Massengrab verscharrt werde, ich laß mich nämlich nicht impfen!

Sonntag, 25. Oktober 2009

Horst

Sodele, bin gerade aus Essen zurück wo ich mich die letzten Tage auf der Comic"Action" aufgehalten habe. Zu der Veranstaltung braucht man eigentlich nichts mehr zu sagen, sie wird von Jahr zu Jahr kümmerlicher, eher eine Comicbörse als ein echter Event. Eigentlich war nur der Schwarze Turm, Panini, Salleck und die fabulösen Weißblecher da - falls noch wer anwesend war, dann ziemlich unauffällig. Trotzdem lohnt es sich, mangels Konkurrenz wird man seine Sachen ganz ordentlich los und die Laufkundschaft besteht zum größten Teil aus Leuten die man sonst auf Comic-Veranstaltungen nicht trifft. Ergo haben die wenig bis nichts aus dem Angebot und schlagen durchaus mal spontan zu.
Die Gesellschaft war auch sehr angenehm, allerdings konnte ich das nicht wirklich honorieren. Freitag+Samstag löste sich dank einer Erkältung meine Nasenschleimhaut auf - und bei sowas werde ich dann leider höchst unleidig.



Die Verträge sind unterzeichnet und die Planung gemacht, also kann ich es auch öffentlich zugeben, Insider wissen es eh schon. Horst wird nächstes Jahr bei Panini erscheinen bw neu aufgelegt, vorgesehen sind vier TPBs mit je ca 100 Seiten. Natürlich komplett in Farbe, neu gelettert und etliches an Hintergrundinformationen, eine runde Sache die hoffentlich weggeht wie geschnitten Brot.
An der Stelle nochmal der Hinweis das es Horst auch in Fremdsprachen zu lesen gibt, wenn ihr die Möglichkeit habt, wärs nett die beiden Blogs im Ausland etwas populärer zu machen, bw sie in dortigen Blogs, Listen etc zu linken. Leider bin ich zu doof bw sprachunbegabt um das selber in die Hand zu nehmen.

Montag, 19. Oktober 2009

Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

WDR, 1972



Heute hab ichs im Kaufladen gesehen, Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt komplett in einer DVD-Box. An die Serie dürfte sich nun wirklich nur noch die ältere Generation erinnern, Marionetten teils in Kulissen, teils vor realen Hintergründen. Seinerzeit habe ichs mit Begeisterung angesehen, allerdings gab es auch nicht viel Anderes für Kinder im TV.
Irgendwie haben Tobbi(Junge) und Robbi(Roboter) den Erbauer von Robbi gesucht, irgendwas mit einem Leuchtturm. Und hingefunden haben sie wie bei einer Schnitzeljagd indem sie mit dem Fliewatüüt von einem Rätsel zum nächsten geflogen sind und es gelöst haben. Keine Ahnung, aber vergessen habe ich die Serie nie, freilich mit verklärter Erinnerung. Aus heutiger Sicht ist Robbi, Tobbi & das Fliewatüüt unglaublich langatmig und unspannend. Naja, damals war man noch nicht so verwöhnt wie Heute, es gab auch nur zwei richtige TV-Programme, das Dritte konnte man vergessen, da kam fast nur Schulfernsehen (erinnert sich noch jemand an die ach-so-tolle "Mengenlehre"?).
Man achte mal auf die groovy Musik + die gruseligen Bilder im Abspann, so haben die Leute damals tatsächlich ausgesehen...

Samstag, 17. Oktober 2009

Webcomics 3

Wozu zu einem Verlag gehen wenn ich meinen Webcomic auch allein ins Netz stellen kann? Aus einem einzigen Grund, die haben einen Namen der allein schon für Interesse und Traffic sorgt, während man sich sonst erst mühsam aus den unendlichen Weiten des Nets herausarbeiten muß.
Nun hab ich ein bißchen gedankengespielt. Wie kann man also mit Webcomics Geld verdienen? In letzter Zeit sind hierzulande Webcomics wie Pilze aus dem Boden gesproßen - klar, es gibt viele Zeichner aber kaum noch Möglichkeiten im Printbereich zu veröffentlichen dh es ist verdammt schwierig. Wie im letzten Post erwähnt ist der springende Punkt gefunden zu werden und Besucher zu bekommen. Ich bin zu dem Ergebnis gekommen das es am Sinnvollsten wäre eine Webcomicmagazin online zu stellen, und zwar zweisprachig in Englisch und Deutsch damit es weltweit interessant ist und nicht nur für Freunde und Verwandte. Ähnliche Projekte die ich von hier kenne haben das Problem das sie entweder thematisch speziell oder nur in deutsch sind, oder die Comics nur ein kleiner Teil der Seite sind. Die Ami-Magazine sind vielfältiger und allgemein verständlich, haben ordentlich Traffic und sind mit (bezahlter) Werbung vollgekleistert. Das Webcomicverzeichnis zeigt das sowas funktionieren kann, obwohl es "nur" eine Liste ist, wird sie mehr besucht als jeder "einzelne" Webcomic darin. Für ein Magazin sähe ich also wesentlich bessere Chancen als für Einzelkämpfer - oder poetisch ausgedrückt, es wäre wie eine Jacht auf einem Ozean aus Webcomic-Tropfen, die Jacht sieht jeder, aber keiner die Tropfen.
Zampano geht in die Richtung, wären all die Comics dort jedes auf seiner eigenen Seite hätten sie kaum Besucher. Zu wenig Updates und man könnte nicht kurz mal in eine andere Geschichte reinschauen und sie liebgewinnen. So kann es funktionieren, jedesmal wenn man bei Zampano reinschaut ist was Neues zu lesen da - man wird nicht gelangweilt weil (vermeintlich) nichts passiert und die Inhalte sind hochwertig weil nicht jeder seinen Kram reinstellen kann.

Webcomics 2

Ich mach nen Webcomic und werde damit Reich+Berühmt! Superidee, mach ich doch gleich mal - OUPS! Hab ich ja schon... Horst, meinen sexsüchtigen Hasen, hab ich fast komplett in deutsch und nun auch in Englisch und Spanisch ins Netz gestellt, und bin immer noch weder reich noch berühmt, eher chronisch klamm und berüchtigt.
Sicher gibt es ein paar Leute die von ihren Webcomics leben können, bei Wikipedia findet man eine Liste von ca 40 Namen - und das ist ein Witz wenn man mal überlegt wieviele Webcomics es gibt - Weltweit! Ich hab keine Ahnung, aber es müssen zigtausende sein, die Erfolgreichen bewegen sich also im Promillebereich. Die Chancen sind in etwa so gut oder schlecht wie als Musiker, Sportler oder Schauspieler den Durchbruch zu schaffen - also eher so richtig schlecht.
Woran hängts? Besser gefragt, wie kann man überhaupt Geld mit Webcomics verdienen?
1.) Die Leute zahlen um sich die Comics ansehen zu können.
2.) Man hat Werbung auf seiner Seite die bezahlt wird.
3.) Man verscherbelt überteuerte Merchandising-Produkte bw die Comics als Print.
4.) Man hat ein Spendenkonto.
Da müsste doch was gehen, sollte man meinen. Nun leider ist das Internet bw seine Inhalte für umsonst, so ist es jedenfalls in den Köpfen der Leute. Und das stimmt auch irgendwie, denn es gibt kaum etwas das man im Net nicht auch (auf Umwegen) für lau bekommen kann. Damit man für einen Comic bezahlt muß er schon verdammt gut sein, mit Suchtfaktor und allem Drum+Dran - sehrsehr schwierig! Bei Pornocomics funktioniert es, aber die sind ein anderes Thema. Das mit dem Spendenkonto kann man vergessen sofern man kein halbverhungertes Äthiopierkind mit großen, traurigen Augen ist. Werbung also? Tja, dafür muß man erstmal für die Werbung interessant sein, dh eine riesige Anzahl an Hits bw Besuchern muß auf die Seite - was freilich auch für alle anderen Punkte gilt. Nur, wie bekommt man die Leute auf seine Seite, nicht nur einmal sondern Regelmässig? Wie finden die überhaupt meine Seite unter den hunderttausenden anderen? Man muß überall im Net seine Spuren hinterlassen! In jeden relevanten Verzeichnis, Forum, Blog, Liste etc muß der Link zu finden sein. Erstmal eine Heidenarbeit, aber wenn die Seite gut ist fangen die User an den Link zu verbreiten - Bingo! Und dann: "Deutsch ist Scheiße!"! Diese Sprache beherrschen außerhalb Zentraleuropas die wenigsten, die Besucherzahl ist also ausgerechnet auf eine Comicfeindliche Gegend reduziert, die noch dazu traditionell geizig ist. Die Seite bw der Webcomic sollte in Englisch sein, nahezu alle die im Net unterwegs sind verstehen zumindest genug um Comics zu lesen, man ist also global und nicht nur regional interessant - dh viiiieeeel mehr Besucher und die Chance was zu verdienen steigt enorm! Dummerweise hab ich bei Horst erst ziemlich spät einen Übersetzer gefunden und das mit den Links bekomme ich auch nicht gebacken...

Webcomics

Das Thema wird ja gerade gehandelt wie ehedem die Telekom-Aktie. Die fast schon traditionell sieche Branche hat ein neues Thema gefunden und jeder stürzt sich darauf als hätte man den Gral gefunden, Zeit das ich mal meinen Senf dazu gebe.
Nehmen wir erstmal die Vorteile eines Webcomics. In erster Linie kostet einen die Veröffentlichung praktisch nichts, Webspace ist mittlerweile billig und es gibt auch genug Seiten wo man seine Comics umsonst online stellen kann. Die leidige Suche nach Verlagen die die Sachen drucken oder das finanzielle Risiko einer Eigenproduktion fällt weg. Ebenso der Vertrieb der zeitaufwendig ist, jede Menge Geld frißt und den eine Einzelpersonen fast nicht stemmen kann. Wenn mit Webcomics Kohle gemacht wird landet sie direkt beim Urheber ohne das ein ganzer Rattenschwanz an Leuten die Hand aufhält. Beim Printcomic ist es ja leider immer noch so, daß die Künstler im Verhältnis zum Arbeitsaufwand pekuniär am Schlechtesten dastehen. Tatsächlich verdient sogar der Staat in Form von Steuern mehr an der Arbeit der Zeichner als diese selbst. Dann bietet ein Webcomic auch ganz andere gestalterische Möglichkeiten als eine fixe Printversion. Die meisten Webcomics folgen immer noch den Regeln ihrer gedruckten Brüder, Panel auf Panel in Streifenform oder im klassischen Seitenlayout. Irgendwo klar, damit ist man aufgewachsen und heimlich hofft man auf eine gedruckte Version, es ist nunmal ein Unterschied ob man seine Sachen in der Hand hält oder kurz über den Monitor flimmern sieht, das ist nichts Handfestes. Nun spekulieren manche Leute auch damit, daß man Animationen, Geräusche und sonstige Gimmiks einbauen kann, auch damit verschiedene Storylines anzubieten, so das man als Leser eine "eigene" Geschichte erleben und in sie eingreifen kann. Nette Idee (abgesehen von der Heidenarbeit, wer soll das bewältigen?), nur gibts das schon und nennt sich PC-Game. Oder es sieht aus wie ein sehr schlecht animierter Trickfilm der den heutigen Erwartungen nicht ansatzweise entspricht. Übertrieben? Nicht wirklich, denn darauf würde es hinauslaufen, nicht zuletzt weil dieses Klientel eine wesentlich größere Zielgruppe ist als die "Leser". Aber zugegeben, mittlerweile ist die Generation i-pod mit Games besser vertraut als mit Papier, so gesehen wäre es nur vernünftig sich vom klassischen Printprodukt zu verabschieden. Da bleiben nur ein paar konservative alte Säcke wie ich für die das nichts mehr mit Comics zu tun hat. Allerdings wären diese Art von Webcomics nur eine schlechte Gamekopie, nicht Fisch nicht Wasser, irgendein Zwitter dazwischen. Ich wage mal zu behaupten, nur für wenige interessant, deshalb bleiben Webcomics erstmal digital veröffentlichte Printcomics.

Samstag, 10. Oktober 2009

Hiobs Brüder






















Passend zur Frankfurter Buchmesse (14-18.10.)das neue Werk von Rebecca Gablé, die erfolgreichste Autorin historischer Romane in DLand. Die Handlung ist etwa zeitgleich wie in "Säulen der Erde", es tauchen auch die gleichen Könige auf, und was zumindest ich interessant finde, bei Follett werden die deutschen Namen verwendet, bei Gablé ihre englische Version. Aber seisdrum, damit ist auch genug der Ähnlichkeit. In "Hiobs Brüder" reisen die Protagonisten uA durch ganz England und haben dabei mehr als nur den Krieg als Problem, es ist eine Gruppe von körperlich und geistig Behinderten, sowas habe ich noch nie in einem (historischen) Roman gelesen. Die beiden Hauptfiguren sind dabei moderat mit Epilepsie bw Amnesie gestraft und auf der Suche nach ihrer Vergangenheit und Platz in der Gesellschaft. Allerdings ist (Nicht nur mein) Lieblingscharakter dabei ein psychopathischer Serienkiller den die Gruppe notgedrungen mit sich schleppt, diese Figur hätte genug Potential gehabt einen Roman alleine zu stemmen. Ursprünglich war das scheints auch der Plan von Frau Gablé, sie hat sich aber dann doch aus den gleichen Gründen dagegen entschieden wie Will Graham in "Roter Drache" als er seinen Job als Profiler kündigte.

Ich erwähne das natürlich nicht nur aus Jux+Tollerei und weil ich "Hiobs Brüder" mit Vergnügen gelesen habe, aus meiner Hand sind die Illustrationen im Buch, soll heißen, die hab ich gemacht!
Nun hab ich in einer Besprechung gelesen das meine Bilder "nicht sonderlich originell" sind. Nun sollen sie auch nicht, ich sehe meine Aufgabe als Illustrator nicht darin mich künstlerisch zu verwirklichen sondern darin, Schlüsselszenen darzustellen, keine Interpretation des Geschriebenen sondern seine bildhafte Umsetzung (zumindest das hat mir der Rezensent auch als gelungen zugestanden). Die Bilder sollen nicht für sich stehen, sondern den Text unterstützen - eben illustrieren... hmm... das wäre ein Thema für einen ganzen Aufsatz...
Wie gesagt, "Hiobs Brüder", lesenswert gerade weil es etwas andere Protagonisten sind.

Sonntag, 4. Oktober 2009

Abzocke?



Nach meinem letzten Eintrag könnte man vielleicht auf die Idee kommen ich bin der Meinung, daß Comics zu teuer sind und sich die Verleger dabei eine goldene Nase verdienen, dem ist nicht so. Klar, Comics sind nicht billig, aber die Ursachen liegen woanders. In meiner aktiven Zeit als Comiczeichner bin ich öfters mal von Interessenten gefragt worden warum die Sachen so teuer sind. Unterschwellig war dabei oft der obige Vorwurf mitzuhören, ziemlich nervig wenn man seine eigene finanzielle Lage und die des Verlages kennt. Denn es ist beileibe nicht so das der Coverpreis auch im Geldbeutel des Verlegers landet, schön wärs!
Also rechnen wir mal nach. In der Produktion gibt es erstmal Fixkosten, Übersetzung(wenn nötig), Lettering, Repro und manchmal wollen Autor und Zeichner sogar ein Honorar - obwohl denen die Arbeit doch eigentlich Spaß macht. Im Druck kostet die Maschinenlaufzeit, Papier und Weiterverarbeitung. Je höher die Auflage ist, desto mehr Nachlass bekommt man, bei den in DLand üblichen Auflagen aber eher selten ein Thema. Nun hat man die ganzen Rechnungen vor sich liegen und splittet den Betrag auf die Hefte auf, was einen jedes einzelne Exemplar gekostet hat. Und nun wird es lustig. Als Kleinverleger man kaum die Möglichkeit alle Händler und sonstige Kunden zu beliefern. Die bekommen ihre Ware idR vom Zwischenhändler, da bekommen sie alles Relevante in einem Schwung ohne erst lästig Minibestellungen bei Küchentischverlegern zu machen - woran eh nix verdient ist. Nun wollen aber beide Händler verständlicherweise auch leben, sagen wir mal je 30% Rabatt (Verhandelbar nach oben und unten).Letztenendes bekommt der Verleger nur noch ca 40% vom Coverpreis in die Kasse, abzüglich Versand, Steuer etc... Manche Quasi-Monopolisten verlangen mittlerweile auch derart miese Konditionen das praktisch nichts mehr verdient ist, man macht das eigentlich nur mit um überhaupt am Markt präsent zu sein.
Von dem was am Ende beim Verlag ankommt, müssen erstmal die Produktionskosten beglichen werden, die aber (man erinnert sich) auf die gesamte Auflage verteilt wurde. Natürlich versucht man nur soviel Exemplare zu drucken wie man voraussichtlich verkaufen kann, aber es ist leider nicht ungewöhnlich das man sich da gewaltig verschätzt und und nur die Hälfte oder weniger los wird. Erfahrungswerte helfen, aber auch nicht immer.
Also keine goldene Nase! Tatsächlich ist es eher so, daß es bei Kleinverlagen als Erfolg gewertet wird die Unkosten wieder rein zu bekommen, und man bei 2,50€ Gewinn die Korken knallen läßt. Realistisch betrachtet müssten Comics sogar wesentlich mehr kosten anstatt knapp vor dem Aus und dem Prinzip Hoffnung zu kalkulieren, aber da machen die Käufer nicht mit - was ich durchaus verstehe. Am sinnvollsten ist es daher, nach Möglichkeit direkt und ohne Umwege beim Erzeuger zu kaufen. Dann landet die Kohle fast komplett beim Verlag, der kommt schneller aus den roten Zahlen und kann weiter schöne Comics (statt Konkurs) machen und ihr habt euren Stoff!
Das alles ist jetzt natürlich sehr verallgemeinert und pauschalisiert. In Echt spielen noch viel mehr Faktoren eine Rolle, gibt es Ausnahmen, andere Modelle etc... aber das im Detail aufzubröseln ist mir zu viel Arbeit. Es sollte allerdings nun klar sein, daß ihr als Leser/Käufer nicht von habgierigen Verlegern abgezockt werdet. Comics sind teuer, aber nicht weil Verleger und Zeichner ihre Zweitfinca auf Mallorca über euch finanzieren.

Ihr wollt mehr wissen?
Vielleicht demnächst.

Samstag, 26. September 2009

Preisvergleich

Es wird vielleicht den ein oder anderen wundern, aber ich lese nur wenig Comics. Erstmal sind mir die Teile schlicht zu teuer, und zweimal gibt es kaum noch was das mich interessiert. Mangas gehen mir mittlerweile am Arsch vorbei, Bodybuilder in Spandex mit Superkräften war nie mein Ding, von den Frankobelgiern kenn ich die Klassiker und von den neuen Alben die dort rauskommen überzeugt mich nicht allzuviel. Andere mögen das anders sehen, aber nuja, es ist Geschmackssache und somit nicht diskutabel.
Eigentlich lese ich nur zwei Serien, Dylan Dog und Dampyr - Drei wenn man die LTBs mitzählt, seltsamerweise alles aus Italien. Daneben noch ein paar Online-Comics und sonst hauptsächlich einheimische Produkte. Die haben längst (aber leider weitgehend unbemerkt) internationale Klasse, und daß man die meisten Zeichner kennt + schätzt kommt als Bonus dazu. Heute hab ich mir endlich mal den kompletten Hector Umbra geholt (sonst hat mich nix im Laden gereizt Geld auszugeben) und danach noch beim Zeitungshändler am Bahnhof reingesehen.


Und da war auch der neue Dylan Dog, die #276. Ich hab neben den deutschen Ausgaben auch ein paar italienische, englische und kroatische Bände, schön gezeichnet wäre es also ne Investition wert. Coverpreis 2,70€, super wenn man bedenkt das die deutschen Nummern 7€ kosten. Allerdings ist es ein Import und da kommt ein Zuschlag drauf, normalerweise ein paar Cent, jedenfalls nicht sooo viel. Nämlicher Dylan Dog freilich ist mit 10,50€ ausgezeichnet, fast das vierfache vom Originalpreis! Alles was recht ist, das muß nicht sein! Da halte ich mich doch lieber an amazon, wo es Importe oft für Billig gibt, oder ersteiger mir bei ebay nen Packen, Comics haben ja kein Verfallsdatum.

Donnerstag, 24. September 2009

News

Momentan komm ich hier immer noch nicht auf einen grünen Zweig. Meine melancholisch/phlegmatische Grundstimmung blockiert gerade so einiges - ich sollte auch mal die Post der letzten Wochen öffnen...

Egal! Möglicherweise hat es noch nicht jeder gemerkt. Ich hab mittlerweile so gut wie alle Horst-Comics ins Netz gestellt, und weil da nicht mehr viel kommt nen neuen Blog mit den Sphenisci eröffnet. Dort ist nun jede Woche ein neuer, lustiger, familientauglicher Strip mit Pinguinen nachzulesen. Neu jedenfalls für Nichtschweizer, dort sind sie schon mal in ner Tageszeitung erschienen.

Uuuund weil Horst doch auch recht häufig aus dem nichtdeutschsprachigen Ausland angeklickt wird (was für die Leute doch etwas frustrieren sein dürfte), habe ich mich entschlossen den ollen Rammler auch in anderen Sprachen online zu stellen. Selber kann ich leider nur Englisch lesen, schreiben ist ne Katastrophe + Babelfisch-Übersetzungen sind noch schlimmer. Aber nun hat sich Subzero ( talesfromthekryptonian ) geopfert und bereit erklärt einige Storys ins Englische bw Spanische zu übersetzen. Eine Heidenarbeit die man nicht genug würdigen kann und hoffentlich von der angepeilten Zielgruppe entsprechend honoriert wird - ich bin gespannt was das wird!

Sonntag, 30. August 2009

Von damals...

Weil ich gerade ziemlich unten bin ein paar Liedchen aus meiner Jugend. Die Zusammenstellung ist etwas krude, aber jedes Stück hat für mich eine (sentimentale)Bedeutung.

Lene Lovich, The Bird Song


Klaus Nomi, Nomi Song`
Leider schon '83 gestorben, auf ARTE kommt ab und zu die Doku "The Nomi Song".


The Church, Almost With You


Pixies, Debaser


Mano Negra, Out of Time Man


Underworld, Born Slippy


Razzia, Als Haus wärst du ne Hütte
Gehört zu meinen Vinyl-Schätzen.


Böhse Onkelz, Erinnerungen

Mittwoch, 5. August 2009

Neue Adresse!

Sodele, wie schon angekündigt wechsel ich meinen Wohnsitz bw bin gerade beim umziehen.
So ganz glücklich bin ich nicht, wer bisher schon dachte ich wohne auf dem Land - nun, jetzt tue ich es wirklich, hier sagt sich Fuchs und Hase "Gute Nacht!"...
Kurz gesagt, die alte Adresse und Tel.Nummer ist passe, wer meine neuen Kontaktdaten braucht/möchte soll sich bei mir melden, Handy- und Mailadresse bleiben wie gehabt.

Freitag, 24. Juli 2009

Eriks Deae

Sorry das hier momentan tote Hose ist, aber ich bin immer noch heftig mit dem Problem des vorletzten Eintrages beschäftigt. Bis das beseitigt ist komm ich zu nichts anderen.

Aaaber was ihr euch stattdessen unbedingt reinziehen solltet ist das hier: Deae ex machina (Das mit dem Bildverlinken hat irgendwie nicht hingehauen)



Eine Schande, daß es bislang nur digital zu lesen+schauen ist. Wenns die Göttinnen mal gedruckt gibt, werde ich einer der Ersten in der Käuferschlange sein.
Normalerweise geht man meist davon aus, daß reine Webcomics nicht sooo doll sind (sonst hätten sie ja nen richtigen Verlag, nä?). Deae ex Machina ist der schlagende Gegenbeweis, der Comic würde jedem Verlag gut stehen. Es ist eher ein Beleg dafür was für ein Schattendasein Comics in DLand fristen...
An der Stelle muß ich mir auf die Zunge beißen, in Sachen Bildergeschichten hat sich bei mir was getan und ich muß aufpassen, daß ich nichts Falsches sage bw mein Temperament nicht mit mir durchgeht (was selten genug der Fall ist) - ich will mich ja nicht wieder in die Nesseln setzen...

Samstag, 4. Juli 2009

SOL Nr.55






















Ganz aktuell ist SOL Nr.55 erschienen, das Magazin der Perry Rhodan-Fanzentrale.
Das verkünde ich jetzt nicht umsonst, das Cover stammt diesmal von mir. Im Innenteil ist ein Bericht über mich, zusammen mit etlichen meiner Bilder, abgedruckt. Verfasst hat es der formidable Bernd Frenz, für dessen neue Romantrilogie ich die Landkarten entwerfe.
Wies dazu kommt? Nuja, ich hab in meiner Jugend die ersten 800 Perry Rhodan-Romane gelesen ( demnächst erscheint # 2500! ), und ich pinsel zum Spaß immernoch ab+zu Motive aus dem Perryversum. Allerdings beschränke ich als Nostalgiker meinen Perrykonsum auf die Hörbücher und -spiele, PR-Action (R.I.P.) und die Planetenromane die nun als Taschenheft neu aufgelegt werden.

Donnerstag, 25. Juni 2009

Wohnung?

Auweia! Das wird stressig, hab gerade erfahren das ich mir ne neue Bleibe suchen sollte, August muß ich hier raus sein.
Hat mir jemand was? Ich bin mittelalt, ledig, ruhig, Kettenraucher und pflegeleicht... und ich mag Katzen!

Dienstag, 23. Juni 2009

Lenore, the cute little dead Girl

Roman Dirge, 1992-...





















Man wagte es kaum noch zu hoffen, aber eeeeeendlich gibts Lenore auch auf deutsch. Und so wie der Comic schon seit März zu haben ist, wird er wahrscheinlich kaum Beachtung finden weil er mit ubooks einen Verlag hat der sich nur in Nischen rumtreibt die an den meisten Comiclesern vorbei gehen.
Lenore läßt sich kaum in dem kleinen Raum beschreiben den ich mir hier gönne. Deshalb lest am besten den wikipedia Artikel über Roman Dirge, dort wird alles gesagt.
Seit ich das erste Lenore Heft von SlaveLabor Graphics in Händen hielt hab ich diverse Verleger bekniet es herauszubringen, offensichtlich ohne Erfolg. Naja, Lenore ist auch Geschmackssache, man liebt oder hasst sie - oder kann garnix damit anfangen. Ich hatte selber Zweifel ob man die Texte anständig übersetzen kann, die sind voller Wortspiele, Slang und teilweise in Reimform, also schwer ins Deutsche zu übertragen. Ob es jetzt funktioniert hat weiß ich nicht, ich habe die englischen Paperbacks und ob ich mir auch noch die deutsche Ausgabe anschaffe ist daher eher zweifelhaft...
Und weils so schön ist hier noch was zum gucken. Auf youtube gibts einen ganzen Haufen von Lenore-Clips, auch Mehrteiler.

Montag, 22. Juni 2009

Rohr frei...

...für Familie Hollowhead!, Meet the Hollowheads/Life on the Edge



Heute mal was für die Freunde gepflegter Trashfilme, Meet the Hollowheads von 1988.
Dieser Streifen ist am Publikum weitgehend vorbeigegangen, und wahrscheinlich wäre er mittlerweile auch völlig in der Versenkung verschwunden wenn nicht Juliette Lewis darin eine ihrer ersten Rollen hätte. Folgerichtig ist sie bei der DVD-Neuauflage auch seitenfüllend auf dem Cover zu sehen.
Dabei ist der Film von Tom Burman und Lisa Morton nicht mal schlecht - wenn man auf tiefschwarzen Humor steht und Phantasie hat. Ich kanns mir nur so erklären, daß er dermassen schräg, krude und ausserhalb jedes Genres ist, daß das Laufpublikum einfach nichts damit anfangen konnte, die Leute stehen ja leider auf Schubladen. Die können mit nem debilen Opa im Keller, dem mutierten Haushund, Tentakeln, Schmodder und sonstigen Seltsamkeiten nichts anfangen.
Eigentlich ist Meet the Hollowheads wie eine klassische Sitcom aufgebaut, am besten stellt man sich dabei die Bundys vor die in einer Welt aus, in, um und von Röhren leben. Eine schöne, detaillierte Besprechung gibts bei Badmovies. In der Kürze: Eines Tages lädt sich der miese Chef vom Papi selbst zum Essen ein, und der Abend eskaliert ein wenig als sich der Chef an Frau und Tochter seines Untergebenen ranmacht. Hört sich nach nicht viel an, aber Ausschlag gibt was man draus macht, ich finds unterhaltsam.
Meet the Hollowheads ist auch ein Beispiel dafür was für ein Schindluder Produzenten mit Filmen treiben. Weil sie ihn weder kapiert noch für Massentauglich gehalten haben, haben sie ihn geändert, um- und beschnitten. Natürlich ohne Regisseur und Autorin zu fragen, die haben sich ordentlich gewundert + geärgert was aus ihrem Film wurde. Immerhin haben sie auf ein Alan Smithee-Pseudonym verzichtet und geben gerne darüber Auskunft was seinerzeit abgegangen ist.
Wer auf "etwas andere Filme" steht, ist mit Meet the Hollowheads ganz gut bedient.

Mactrap #2






















Druckfrisch zum Münchner Comicfest erschienen und nun käuflich zu erwerben: MacTrap #2 vom Turbozeichner Stephan Hagenow, das Cover ist wieder von meiner Wenigkeit.
Action, Geballer und kruder Humor, also alles was gepflegte Unterhaltung ausmacht. Beim Herausgeber Gringo Comics gibts ne kurze Inhaltsangabe.
Ihr könnt es uA bei amazon bestellen.

Donnerstag, 11. Juni 2009

Captain Future



Na, da kommen doch Kindheitserinnerungen auf, es sei denn man ist in einer TV-feindlichen Sekte aufgewachsen oder noch Minderjährig. Captain Future wurde 1978-79 in Japan produziert und war hierzulande erstmals Anfang der 80er zu sehen, leider extrem geschnitten um auf Heidi-Niveau zu kommen. In DLand war man der Meinung (und ist es oft immer noch), daß Trickfilme für Kleinkinder sind, und hat alles rausgekürzt was die verstören könnte, die Japaner wußten es besser und konzeptierten Captain Future für Jugendliche und Erwachsene. Das merkt man auch am Inhalt der Storys die durchaus ernsthafte Untertöne haben (trotz der Japantypischen Albernheiten) und in denen Leute sterben bw getötet werden.
Im Original hat Edmond Hamilton Captain Future ca 1940-44 in Pulp-Magazinen veröffentlicht. Von den 17 Romanen erschienen 15 bei Bastei (Hab ich natürlich), schöne altmodische Space-Operas mit hehren Helden, bösen Schurken, verrückten Wissenschaftlern und geheimnisvollen Mysterien. Für die TV-Serie wurde allerdings etliches verändert, insbesondere Grag und Otho (Roboter und Androide) erkennt man da kaum wieder.
Sicher, heutzutage wirkt die Grafik eher suboptimal, aber Hallo, das war vor 30 Jahren! Damals ging noch nichts auf Computern, Captain Future ist noch Handarbeit. Und was in einer Episode vom Captain an Handlung ist, dafür brauchen moderne Animes eine halbe Staffel.
Captain Future gabs mal in zwei DVD-Boxen, die werden inzwischen für rund 150€(pro Stück!)angeboten, Zeit für eine günstige Neuauflage. Ansonsten die fremdsprachigen Versionen, die haben wenigstens den Vorteil ungekürzt zu sein.

Samstag, 6. Juni 2009

HR Wäscher-Hommage






















Gerade bei Edition 52 erschienen und im Handel erhältlich ist das Hommagealbum für Hansrudi Wäscher.
Vor allem die nicht mehr ganz so taufrischen Nerds kennen/lieben/schätzen seine Arbeiten um Nick, Sigurd, Akim etc die wohl eine ganze Comicgeneration geprägt haben. Letztes Jahr wurde der gute Mann 80 und ist fitter als ich es in dem Alter sein werde (wenn ich es überhaupt erreiche, was bei meinen Genen eher fraglich ist), und bekam den M+M-Preis für sein Lebenswerk. Was längst überfällig war, wenn man mich fragt, es gibt wohl keinen in DLand der mehr für die Comics hierzulande geleistet hat als Wäscher, was viel zu lange ignoriert wurde.
Wieauchimmer, Anlässlich seines Jubiläums und dem Comicfestival 2009, München wo er noch einen Preis bekommt, ist das titelgebende Album herausgekommen. Gut vierzig, mehr oder weniger, Aktive der Comicszene haben darin den Altmeister mit Beiträgen gewürdigt, mit Bildern, Cartoons und Comics. Eine rundum schöne und vielfältige Sache zu der ich, nebenbei erwähnt, auch ein Bild beigesteuert habe.

Achja, schaut auf dem Festival im München vom 11-14 Juni vorbei wenn ihr könnt, aus pekuniären Gründen muß ich leider darauf verzichten, aber es lohnt sich sicher.

Montag, 1. Juni 2009

Spam-Ärger!

Diese krätzige Internetpest kennt ja wohl jeder. Ständig bekommt man diesen Mist in die Mailbox in der einem Viagra und Schwanzverlängerungen angeboten werden, irgendwelche afrikanischen Botschafter wollen einem ein paar Millionen Dollar überweisen, man hat in einer Lotterie (von der man noch nie zuvor gehört hat) gewonnen, irgendwelche Nutten die man nicht kennt und kennen will schicken einem irgendwas etc pp..., oft genug mit einem "Re:..." Zusatz. Klar, Mails von unbekannten Absendern (besonders mit Zahlenkombinationen am Namen) löscht man umgehend+ungesehen, Anhänge öffnet man schon gleich garnicht, das sollte mittlerweile jeder wissen - aber Neugier ist der Katze Tod!
Nun bekomme ich seit einiger Zeit Spams mit meiner Adresse als Absender, Schweinkramangebote in Englisch. Mein erster Gedanke war, ein Trojaner verschickt die von meinem Rechner aus, aber diverse Suchprogramme haben nix gefunden, der Kasten ist sauber. Dann hab ich beim AOL-Support nachgefragt wie es sein kann das irgendwelche Saftsäcke meine Mailadresse benutzen können. Die Antwort war, kurz gefasst, ein lakonisches: Das geht eigentlich ganz einfach weils nicht nachgeprüft wird und kann man nicht verhindern, damit muß ich leben. Dagegen wäre es nahezu unmöglich rauszubekommen wer meine Adresse mißbraucht, Pech gehabt - Schönengrußblabla... da kommt man sich vor wie bei nem neuen Microsoft-Betriebssystem.
Das wär jetzt nicht sooo ärgerlich wenn es nur meine Privatadresse wäre, aber ich benutze die ja auch geschäftlich. Bisher hab ich noch nicht mitbekommen das Kunden oder Freunde solche Spams (angeblich) von mir bekommen haben (das wird man mir doch wohl hoffentlich sagen?), kann freilich auch sein, daß meine Mails seitdem von Spamfiltern abgefangen werden - ich weiß es nicht.
Vermutlich am besten wenn ich mir ne neue Adresse zulege...

Montag, 25. Mai 2009

Shayawaya

Christoph Roos, 1978-'81





















Einst, in meiner längst vergangenen Jugend, bin ich mal mit meinem Vater in der großen Stadt (Stuttgart) gewesen. Wie meist haben mich die bunten Kioskauslagen mehr interessiert als den Ort meines Aufenthalts. An einem Kiosk (den es längst nicht mehr gibt) ist mir ein Heft regelrecht in die Augen gesprungen, Shayawaya, und prompt wurde es erworben!
Bis dato kannte ich nur die gängigen Comics, Zack, Primo, Micky Maus etc aber das hier war etwas völlig anderes. Auf der Rückfahrt habe ich meinen völlig desinteressierten Vater mit der Beschreibung der Bilder genervt. Besonders angetan war ich, weil der Zeichner einen ähnlichen Zeichenstil wie ich hatte - nur besser. Inzwischen erkenne ich zwar wo Roos bei Foster und Raymond abgemalt hat, aber das tut dem Ganzen keinen Abbruch, er hat das auf seine eigene Art umgesetzt und es ist in sich stimmig.
Die Story bei Shayawaya ist erstmal gängige Science-Fiction. Ein paar tausend Jahre nach dem großen Knall kommt einer der überlebenden Menschen auf die Erde zurück, um zu sehen, ob man da wieder leben kann. Er macht ne Bruchlandung und muß sich nun durch eine völlig veränderte Welt durchschlagen (kennt man irgendwie von Storm). Und nun wirds Fantasy, mit Barbaren, Ungeheuern, verwunschenen Wäldern, Zauberern usw... Und dann wacht die Hauptfigur auf, ist in seiner Bude in der Gegenwart - das Erlebte war ein Traum! Nachts wird er plötzlich von Barbaren aus seiner Wohnung entführt und die Geschichte fängt nochmal ähnlich von Vorne an...
An dem Punkt wird es zunehmend verschwurbelter, Traum und Realität vermischen sich. Es gibt philosophische Betrachtungen, Zitate aus der Psychologie und Traumdeutung - und irgendwie kommt man bei der Handlung nicht mehr mit. Ich schätze mal, Roos hat selber irgendwann den Faden verloren, jedenfalls war mit der #5 Schluß.
Von Christoph Roos sind noch ein paar Kurzgeschichten in diversen Magazinen erschienen, zT sind die auch in Shayawaya abgedruckt worden, er hatte aber danach nicht mehr viel mit Comics zu tun. Mittlerweile bemalt er Möbel mit phantastischen Motiven bei denen besonders die märchenhaften Naturdarstellungen auffallen, ein Faible der schon in Shayawaya zu erkennen war.
Das hier www.shayawaya.ch ist seine Homepage.

Samstag, 16. Mai 2009

Orion vs Enterprise


Bei Raumpatrouille und Star Trek wird ja immer wieder spekuliert, daß da einer vom anderen abgeschaut hat weil beide 1966 herauskamen. Nuja, gemeinsam haben beide Serien das es um ein Raumschiff geht, beide haben Kommandanten die gerne mal Regeln und Vorschriften ignorieren bw frei interpretieren. Beide haben internationale Besatzungen und sind mittlerweile Kult - und das wars dann eigentlich auch schon! Andere Gemeinsamkeiten entstehen eher aus Genre und Thematik, und kann man eher als zwangsläufig denn gewollt einstufen. Außerdem ist es höchst unwahrscheinlich das die Macher von Star Trek und Raumpatrouille voneinander wußten. Die Amis haben sich noch nie dafür interessiert was im deutschen TV vor sich geht, und Star Trek war am Anfang alles andere als ein Erfolg.
Gerade weil beide Serien gleichzeitig gemacht wurden ist ein Vergleich interessant. Raumpatrouille ist ziemlich "Deutsch", viel Bürokratie, der Schwerpunkt liegt beim Militär, man traut weder Politikern noch Geheimdiensten über den Weg und die Hierarchien sind (während dem Dienst) klar und deutlich. Bei Star Trek werden diese Dinge eher locker gehandhabt und man nimmt sich auch bei weitem nicht so ernst.
Bei der Ausstattung wird der Unterschied noch deutlicher. Raumpatrouille wirkt vor allem bei der Kleidung konservativer, bei den Sets aber deutlich futuristischer als Star Trek. Auf der Enterprise sieht es im Vergleich recht "normal" und sachlich aus (wenn man mal von den Farben absieht), die Orion sieht dagegen aus wie von Aliens designt und ist sowas von 60er (deswegen dürfte eine Neuverfimung auch nicht funktionieren). Irgendwie ahnt man hinter Raumpatrouille den Schatten Adenauers und hinter Star Trek Hippies auftauchen. Anderseits spielen bei Star Trek Frauen lediglich eine dekorative Rolle, haben sie mal was zu sagen landen sie meist bei Kirk im Bett. In Sachen Emanzipation ist man bei Raumpatrouille weiter, da gibts auch weibliche Generäle, in Amiland brauchte es noch sehr lange bis mit Janeway eine Frau wenigstens Kommandant werden durfte. Aliens laufen einem bei Star Trek alle Nas lang über den Weg, und die ganze Galaxis ist Spielwiese der Enterprise. Die Orion darf Satelliten reparieren, Botengänge übernehmen und ab+zu die Erde retten, die einzigen Nichtmenschen sind die fremdartigen Frogs von denen man nicht viel sieht, die technisch überlegen und Böse sind.
Ich mag beide Serien, vielleicht gerade weil sie so unterschiedlich sind.

Dienstag, 12. Mai 2009

Bilderbogen vom Kriege

Gustav Kühn Verlag, 1942-44





















Kürzlich brachte mir ein Freund eine ziemlich zerfledderte A3 Mappe aus einem Antiquariat mit. Darin war etwas von dem ich gar nicht wußte, daß es sowas überhaupt gibt, Comics über die Wehrmacht aus dem Dritten Reich.
In dieser Mappe sind zwölf Bögen mit je zwei abgeschlossenen Geschichten, ich weiß zwar, daß es noch mehr gibt, hab aber keine Ahnung wieviele. Die Seiten sind in der Tradition der Neuruppiner Bilderbögen gehalten die es schon seit Beginn des 19. Jahrhundert gab. Sprechblasen gibt es keine, die Texte sind in Versform unter den Bildern, eine Angewohnheit die noch lange nach dem Krieg in DLand üblich war.
Die Geschichten wurden von verschiedenen (sehr unterschiedlich begabten) Zeichnern angefertigt, der bekannteste dürfte Herbert Rothgängel sein dessen Zeichnungen seinerzeit auf vielen Plakaten und Büchern waren.
Auffällig ist, daß die Bilderbogen frei von der üblichen NS-Ideologie sind, feindliche Soldaten werden nicht als Untermenschen oder brutale Kretins gezeigt, sondern relativ neutral. Hakenkreuze sind lediglich am Leitwerk von Flugzeugen zu sehen - nicht wie bei US-Comics wo sie an allen möglichen und unmöglichen Stellen prangen. Es wird auch kein Hehl daraus gemacht, daß auch die eigenen Soldaten getötet und verwundet werden und sie sich auch mal vor dem Gegner verdrücken müßen. Natürlich wird Heldenmut und Kameradschaft betont, schließlich sind die Bilderbögen während des Krieges erschienen da wäre alles andere undenkbar gewesen. Exemplarisch werden bemerkenswerte Taten von einfachen Soldaten als Vorbilder herausgehoben oder besondere Leistungen der Truppe, und ich habe den Eindruck der überwiegende Teil beruht auf tatsächlich Geschehenen. Trotzdem ist das alles weit weg von der Herrenmenschen-Propaganda die man eigentlich erwarten würde. Tatsächlich sind die zeitgleich (und nach dem Krieg) in USA erschienenen Comics um einiges hetzerischer was die Darstellung des Gegners und die Fähigkeiten der eigenen Leute betrifft - ein Vergleich bietet sich da zwangsläufig an.

Samstag, 9. Mai 2009

Jeff Hawke

Sydney Jordan, 1955-74

Comics aus Engeland haben es ja bekanntlich ziemlich schwer in diesem unseren Land. Obwohl Jeff Hawke als einer der besten Science-Fiction Comics gilt ist er hierzulande weitgehend unbekannt geblieben. Ein paar Episoden erschienen mal, stark eingedeutscht unter anderen Namen, in einer Tageszeitung und Comicaze brachte 1979-81 die ersten Folgen in drei Alben raus - und das wars dann auch.
Das bemerkenswerte an Jeff Hawke sind einmal die realistischen Zeichnungen, gekonnte Schwarz/Weiss Bilder, effektvoller Einsatz von Rasterfolien und fein Schraffiert. Und dann natürlich die Geschichten, sie spielen lediglich 10-15 Jahre in der jeweiligen Zukunft, dh die Menschen sind nicht aus ihren Sonnensystem herausgekommen, es gibt Nationalstaaten und die Technik entspricht im wesentlichen der Zeit. S-F Elemente tauchen meist nur auf wenn es Aliens auf die Erde verschlägt, oder Artefakte aus der Vergangenheit gefunden werden.
Die ersten Storys waren noch ziemlich klassisch, erstmal droht eine Invasion vom Mars und Hawke hat die übliche Dauerverlobte, dann ändern sich aber die Plots. Jordan verzichtet im wesentlichen auf KrachBumm-Action, der Schwerpunkt liegt bei Dialogen und Charakterzeichnungen, Differenzen werden diplomatisch beigelegt ohne Geballer. jeff Hawke selber ist nicht der alle überstrahlende Held sondern eher Vermittler. Meist sind die Aliens auch nicht böse sondern Menschen wie du und ich, Probleme entstehen aus Mißverständnissen. Dieser Ansatz ist, soviel ich weiß, ziemlich einmalig für seine Zeit. Dubios ist, daß die einzelnen Episoden von einem Teufel vorgetragen werden der sie seinen Dämonen erzählt, in jeweils einem Streifen an Anfang und Ende jeder Geschichte, in den deutschen Ausgaben hat man die weggelassen.
Titan-Books hat es sich anscheinend vorgenommen Jeff Hawke neu aufzulegen, zusammen mit anderen britischen Zeitungscomics wie Dan Dare oder Modesty Blaise, ich hoffe mal die bleiben am Ball.

Freitag, 1. Mai 2009

Der Vorleser

Ich bin endlich mal wieder dazu gekommen ein Bildchen zu malen.
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Ich weiß auch nicht warum ich momentan auf solche märchenhaften Motive stehe. Vielleicht weil mich Game-Illustrationen, für die ja die meisten Pixelmaler arbeiten bw hin wollen, zunehmend langweilen. Immer größere und garstigere Monster und immer bizarrere Rüstungen, möglichst düster und morbide. Handwerklich toll gemachtes Augenfutter, aber irgendwann hat mans gesehen. Und das größte Manko für mich, diese Illus zeigen zwar etwas, aber sie erzählen meist nichts. Ich bin nunmal der Ansicht, daß ein gutes Bild auch eine Geschichte enthalten sollte, etwas das den Betrachter animiert sich zu überlegen was hinter dem Motiv stecken könnte und die Phantasie anregt - Inhalt, nicht nur Verpackung.

Dienstag, 21. April 2009

"Le Crab"

Subjektiv gefühlt war ich mal vor nicht allzulanger Zeit in der Bretagne. Das ist der Teil von Frankreich der nicht wirklich französisch ist, so wie Bayern irgendwie auch nicht deutsch ist. Dort stehen große Steine in der Gegend rum, Stadtschilder sind zweisprachig und manche sprechen noch Bretonisch, eine Art Gälisch - seis drum.
Nachdem wir am Pointe du Raz aufs Meer hinausgesehen und ich (verbotenerweise) auf den Klippen rumgeklettert bin, war der Plan was Einheimisches zu essen. Auf der Karte eines Restaurants habe ich "Le Crab" gelesen, nun ich bin kulinarisch durchaus experimentierfreudig, also habe ich das bestellt. Allerdings habe ich mir unter "Krabbe" auch ein hübsches, rotgoldenes Schalentier, ähnlich einer Languste vorgestellt. Etwa so wie in "Die Krabbe mit den goldenen Scheren" von Tim&Struppi. Was allerdings weder ich noch meine liebreizenden Begleiterinnen wußten, zumindest in der Bretagne versteht man unter "Crab" das, was im englischen bezeichnenderweise "Spidercrab" heißt. Und wie eine riesige, tote Spinne sah dieses graugrüne Ding, das vor mir auf dem Teller seine dürren Beine von sich streckte, dann auch aus. Lauwarm, mit Algen bewachsen und so ziemlich das hässlichste Tier das man (angeblich) essen kann.
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Aber bezahlt ist bezahlt, und was auf den Tisch kommt wird gegessen!
Der Bauchpanzer von dem Vieh war zwar schon geöffnet, aber der Schmodder darunter noch unappetitlicher als korsischer Madenkäse, das musste echt nicht sein. Letztlich war nur das was man aus den Beinen pulen konnte halbwegs genießbar, aber auch keine Offenbarung. Die Mädels haben ihre Muschelsuppen gelöffelt (eine weise Entscheidung) und dem Ganzen mit einer Mischung aus Ekel und Belustigung zugesehen, meine Achtung vor der französischen Küche war auf einem neuen Tiefpunkt.
Unterm Strich habe ich die Erkenntnis mitgenommen das es durchaus sinnvoll sein kann sich vorher zu informieren was in fremden Gefilden auf den Tisch kommt ehe man es ordert. Zumindest dann wenn man unangenehme Überraschungen vermeiden will.

Sonntag, 19. April 2009

Tank-Girl

Hewitt/Martin, 1988 -...
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Vorgestern hab ich mir die Filmversion nebenher angetan und dachte da müßte ich was drüber schreiben.
Die Comics sind 1988 erstmals im britischen Deadline-Magazin erschienen, die Hefte waren ein fröhlicher Mix aus Artikeln über Independentmusik und Comics, Deadline gibt es allerdings nicht mehr. Ich hatte die Hefte seinerzeit aus einer Ramschkiste gezogen und war auch gleich hellauf von Tank-Girl begeistert. Ein anarchischer Spaß bei dem sich der Zeichner unbekümmert von Logik oder Storytelling austobte und all das machte + zeigte was "seröse" Verlage tunlichst vermieden, mit schlimmen Wörtern und ohne jede "Correctness".
Tank-Girl schlug dann auch wie eine Bombe ein, mit Veröffentlichungen rund um den Globus und mediale Aufmerksamkeit ausserhalb des Comic-Ghettos. Der Hype war derart das er sogar Modetrends setzte und den Girlie/Schlampen-Look Hoffähig machte - und mit dem Erfolg war Tank-Girl auch bald darauf erledigt, die Majors witterten Geld!
Erst kaufte Dark Horse die Rechte. Die Nachdrucke waren noch OK, aber dann machten die eigene Geschichten, "Odyssee" und "Apokalypse", uninteressantes Zeug das mit dem originalen Tank-Girl kaum noch was gemein hatte. Amerikanisierter Standardkram der sich krampfhaft bemühte den britischen Chaos-Charme zu plagiieren und dabei erbärmlich scheiterte.
Mit dem Tank-Girl Film wurde 1995 der Girlie-Ikone der Gnadenschuß verpaßt. Eigentlich könnte man es dabei belassen zu sagen der Streifen ist Mist, und Fertig! So einfach mach ichs mir aber nicht. Der Film hat ca 26 Millionen gekostet und knapp 7 Millionen eingespielt, wie schafft man das mit einer Figur die derart populär war? Man ignoriert alles was den Comic ausmacht! Am schlimmsten ist, daß man eine 08/15 Endzeit-Story zusammengeschustert hat die nichtmal im Ansatz originell, vorhersehbar und voller ausgelutschter Klischees ist. Man hat versucht das Outfit aus den Comics zu kopieren, was in den überdrehten Zeichnungen aber nicht im Realfilm funktioniert, da wirkt es nur albern. Malcolm McDowell gibt wiedermal den Schurken (für Geld stellt der sich scheints vor jede Kamera) und für Lori Petty als Tankgirl war es das Ende ihrer Karriere. Am besten sind die Trickfilmsequenzen, aber die retten da auch nichts mehr. Fairerweise muß erwähnt werden das der Soundtrack wirklich gelungen ist, wer Musike Mitte der 90er mag ist damit gut beraten.
Hewitt selber hatte mit dem Film nix zu tun und kann ihn genauso wenig leiden wie die Tank-Girl Fans, ich hoffe er hat wenigstens gut an den Rechten verdient.
Anscheinend kam letztes Jahr noch eine Kurzgeschichte mit Tank-Girl raus + irgendwie war auch mal ne Trickfilmversion im Gespräch, aber der Zug dürfte endgültig abgefahren sein, Tank-Girl ist Geschichte.

Montag, 6. April 2009

10.000 BC

Roland Emmerich, 2008
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Ich hab 10.000 BC nicht im Kino gesehen und den Film gibts gerade bei Weltbild für 5€s, da macht man nichts kaputt - aber der Streifen ist auch keinen Pfennig mehr wert!
Bei Emmerich ist man ja gewohnt das seine Filme keinen Tiefgang haben und die Effekte es wieder herausreissen, bei Independence Day und Godzilla hat es super funktioniert. Ich habe auch nichts gegen platte Storys solange sie gut umgesetzt werden, aber bei diesem Steinzeit"Epos" passt gar nichts, die Story ist nicht nur Banane, sie ist Murks!
Es fängt schon damit an, daß die Figuren mit ihren Dreadlocks, unrasiert und verdreckt (man will ja realistisch sein) alle gleich aussehen. Ich hatte Probleme zu erkennen wer gerade im Bild ist, der Held oder irgendein Statist, und entsprechend egal war mir was mit ihnen passiert. Die Entwicklung des Helden vom Aussenseiter zum Chef und der Konflikt mit seinem Rivalen (der plötzlich sein Buddy ist), ist sprunghaft und kaum nachzuvollziehen. Eine Erzählstimme aus dem Off soll dem Ganzen etwas episches geben, wirkt aber nur nervig aufgesetzt. Es wird ständig von der "Legende des blauäugigen Mädchens" geschwafelt, da erwarte ich natürlich daß das Gör irgendetwas Bedeutendes leistet - Pustekuchen, sie wird entführt und das wars!
Und dann gibts natürlich die Bösen. Irgendwelche Hohepriester die ihre Schergen ausschicken um Sklaven für den Bau einer Pyramide zu besorgen, warum sie das tun? Keine Ahnung, vielleicht ist ihnen langweilig, eine Begründung dafür gibt es nicht. Der Oberbösewicht hat drei Szenen (in denen man ihn nicht einmal richtig sieht) und dann wird er unspektakulär getötet - von wegen Göttlich und so. Jeder Autor weiß, daß ein guter Schurke die halbe Miete ist und legen Wert auf seine Charakterisierung, nur Emmerich anscheinend nicht. Der Bösewicht ist scheiße drauf, alle haben Angst vor ihm und er gibt Befehle, damit hat es sich, warum, wieso, weshalb ist egal. Nun muß in Filmen nicht alles bis ins Detail erklärt werden, schließlich hat man Phantasie, aber ich möchte doch zumindest eine Motivation der Figuren erkennen, und das ist hier einfach nicht der Fall.
Wie gesagt rettet Emmerich seine Streifen meist durch Effekthascherei bw massiven CGI-Einsatz, aber auch das funktioniert hier nicht. Zugegeben gibt es ein paar sehenswerte Szenen, aber der Großteil wirkt billig, als hätte man den Kostüm- und Setfundus von Stargate-SG1 geplündert. Generell wirkt die zweite Hälfte von 10.000 BC auch wie eine Fortsetzung von Stargate, nur ohne interessante Darsteller und auf TV-Niveau.
Beim Finale habe ich dann Bauchschmerzen bekommen so hahnebüchen, kitschig und aufgesetzt ist es, das hat wirklich weh getan, wie kann ein erfahrener Regisseur und Autor so einen schwülstigen Mist produzieren? Und wieso ist dieser Quatsch einer der erfolgreichsten Filme 2008 gewesen? Eines der großen Rätsel unserer Zeit.

Samstag, 28. März 2009

Ich in der Art-Scene

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Gerade hab ichs druckfrisch in die Hände bekommen, Art Scene international #85. Das verkündige ich hier nicht umsonst, in dieser, der aktuellen Ausgabe werde ich mit ein paar Bildern vorgestellt. Das ist schon eine feine Sache auf die ich doch ziemlich stolz bin, soviel habe ich ja dann doch noch nicht gemalt.
Zustande gekommen ist der Artikel weil ich meine Sachen auch auf Epilogue poste (Link in der Linkliste) das mit der Art Scene cooperiert - und dort bin ich anscheinend positiv aufgefallen, freut mich umso mehr da Epilogue ein internationales Forum ist mit entsprechend guten Beiträgen.
Wer mich kennt findet den Text in dem Artikel vielleicht etwas untypisch. Das kommt daher weil ich da auf English Rede+Antwort stehen musste, naja, Fremdsprachen sind absolut nicht meine Stärke... aber trotzdem gut + ich freue mich sehr über diese Anerkennung! Ehrlich, nicht nur so gesagt!

Montag, 23. März 2009

Vorg

Götze, 1983
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Michael Götze war um diese Zeit rum einer der aktivsten und bis Heute vielfältigsten Comiczeichner. Mittlerweile hört man fast nichts mehr von ihm, in den letzten Jahren hat er seine Sachen fast nur noch in Kleinstauflagen veröffentlicht die an der Öffentlichkeit fast vorbei gegangen sind.
Vorg und seine anderen Comics hat er noch selber gedruckt. Die Story ist jetzt weniger bemerkenswert, der übliche Fantasy-Plot: Guter Barbar und Kumpels gegen den bösen Herrscher und seine Schergen... Interessant ist die Gestaltung, offensichtlich hat Götze Vorg nach Lust+Laune gezeichnet. Mal sind die Bilder reine Strichzeichnungen, mal mit Grautönen und dann gemalt, und immer wieder in anderen Stilen und Variationen in der Technik. Man könnte sagen der Zeichner hat das Ganze als Experimentierfeld benutzt um immer wieder etwas Neues zu machen und seiner Vielfältigkeit zu frönen. Bemerkenswert ist Vorg#2, Das Heft ist nicht nur in Farbe, Götze hat hier etwas versucht was ich so noch nie gesehen habe. Er hat die Figuren und teilweise die Hintergründe aus Knete (oder so) modelliert und die Szenen fotographiert statt gezeichnet. Dabei wurden die Hauptfiguren in mehreren Variationen angefertigt, oft nur die Köpfe mit verschiedenen Gesichtsausdrücken und die Fotos später noch retuschiert. Durch die Tiefenunschärfe der Makroaufnahmen kamen dabei stimmungsvolle und interessante Bilder zuwege. Allerdings scheint der Arbeitsaufwand doch erheblich gewesen zu sein, einige Bilder hat Götze auch gezeichnet und die Textblöcke nehmen manchmal bedenklichen Umfang an. Letztlich blieb es auch bei den zwei Heften, die Story bricht mittendrin ab und Götze hatte sich neuen Projekten zugewandt.

Freitag, 13. März 2009

Frankenstein

Marvel/Dark Horse, 1983
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In Creepshow habe ich schon erwähnt das Bernie Wrightson mal Frankenstein illustriert hat, und als wäre das ein Zeichen gewesen gibt es nun eine Neuauflage dieses Buches für lächerliche 14€s bei amazon. Als ich es in Händen hielt war mein erster Gedanke nur WOW! Hardcover, Großformat, schwarzer Leineneinband, Silberprägung, dickes Kunstdruckpapier, Leseband... geht's besser?
Und dann die ganz- und doppelseitigen Illus von Wrightson der hier auf dem Höhepunkt seines Schaffens war. Unglaublich filigrane Federzeichnungen, fast nur Schraffuren, kaum Outlines. Einige Bilder sind reduziert andere wieder erschlagen einen mit ihrem Detailreichtum. Die Zeichnungen halten sich alle exakt an die Romanvorlage und orientieren sich am Illustrationsstil des vorletzten Jahrhunderts wodurch Beides, Text und Bild, harmoniert - ein Kunststück für sich.
Irgendeinen der zahlreichen Frankensteinfilme hat sicher jeder mal gesehen, das Buch von Mary Shelley gelesen eher weniger. Es fängt schon damit an, daß die Kreatur keinen Namen hat, Frankenstein heißt sein Schöpfer und nicht das Monster. Es ist auch kein grunzender, tapsiger Kretin mit Bolzen im Kopf sondern ein intelligenter, wieselflinker Kerl der halt anders aussieht (auch als im Film). Der unverzichtbare, bucklige Gehilfe ist eine reine Hollywood-Erfindung, Frankenstein bastelt seine Kreatur alleine unterm Dach zusammen, und wie er es erweckt wird bestenfalls angedeutet. Das Buch ist eher zäh zu lesen, besteht zum größten Teil aus Monologen und der Schreibstil aus Shelleys Zeit ist gewöhnungsbedürftig. Noch dazu ist das hier erwähnte Buch in Englisch, man sollte diese Sprache recht gut beherrschen um es zu lesen. Das ist bei mir nicht der Fall (ich hab's dafür mal in deutsch gelesen), aber mir genügt es die großartigen Bilder anzusehen die ich nur wirklich jedem empfehlen kann der sich für Zeichenkunst interessiert, da lohnt sich jeder Cent.