Montag, 27. Juni 2011

Comicfest

Jawollja, ich war diesmal zum ersten Mal auf dem Comicfest in München, und im Gegensatz zu meinen Befürchtungen hat es sich gelohnt - irgendwie, defacto hab ich nämlich nicht viel mitbekommen, irgendwie war ich die meiste Zeit platt. So wie jetzt, in meinem Zimmerchen sind gefühlte 40°, die Luft(?) ist zum schneiden und ich siffe vor mich hin...

Das Künstlerhaus ist ein alter Prunkkasten mit viel Stuck und genauso alten Gemälden an den Wänden - seltsam wenn über einer ausgestellten Comicseite ein alter Meister hängt... Eine Riesentreppe führt vom Eingang zum Festsaal mit der (Signier)Bühne. Hier hatte man die ganzen richtigen Verlage reingestellt. Dummerweise ist diese Räumlichkeit höher als breit und nicht besonders groß, so daß die Independent-Verlage in die Clubräume abgeschoben wurden. Keine Ahnung was das für Clubs sind, aber man erreicht sie nur über ein immer enger werdendes Treppenhaus (65 Stufen!), oder einem gut versteckten Klapperlift. Dort oben hat man beim Aufbau folgerichtig ziemlich lange Gesichter gesehen, kaum einer hat angenommen, daß sich Publikum dorthin verirrt, ich hab ja selber auf halber Strecke gedacht ich hab mich verlaufen. Zum Glück wars dann doch nicht so, es kam ordentlich Publikum, jedenfalls Donnerstag und Samstag. Freitag und Sonntag war eher mau.
Comics habe ich kaum gekauft, die meiste Zeit hab ich mit lieben Leuten gebabbelt oder mich mit ner Kippe im Vorhof rumgedrückt. Dito die Ausstellungen, für einen Ortsfremden ohne Pfadfinderqualitäten waren die alle zu verstreut in der großen Stadt plaziert. Soll heißen, ich habe keine außerhalb des Künstlerhauses angesehen (Schande über mich!). München ist einfach zu groß, da zerläuft sich alles, gerade Abends ist es eher Zufall wenn man einem anderen Nerd begegnet... wogegen man in Erlangen genau weiß wo die Leute abhängen und auch sonst alles übersichtlich und leicht zu finden ist.
Trotzdem, uA dank guter Pressearbeit war genug Volk da, und vor allen viele Kollegen die man sonst nie sieht, was will man mehr? Nebenbei hab ich auch die bislang größte Pizza und Schnitzel gefuttert die ich je auf dem Teller hatte, und das bayrische Bier ist eh gut...

hmm... Das liest sich jetzt nicht so spannend, deshalb verweise ich gerne auf die anderen Blogs und Foreneinträge in denen sich der interessierte Nerd tiefergehender informieren kann wies war - Sorry!

Dienstag, 21. Juni 2011

Münchner Comicfest

So, ich pack jetzt mal so langsam mein Kulturtäschchen, Morgen gehts nach München zum Comicfest.
Diese Veranstaltung findet alternierend zum Comic-Salon in Erlangen statt, also wie Dieses zweijährig. Bislang freilich mit längst nicht so großem Zuspruch seitens des Publikums, ich hoffe mal das ändert sich so langsam. Verdient hätte es das Comicfest allemal, es gibt schöne Ausstellungen, massig Verlage und viele Zeichner/innen die ihre Produkte dem kaufkräftigen Publikum präsentieren.
Bis denne!

Dienstag, 14. Juni 2011

Die Fratze des Todes

So heißt der erste Tumba-Band. Mittlerweile sollte er im Handel zu haben sein bw bestellbar, spätestens jedoch zum Münchner Comicfest. Bei mycomics könnt ihr euch ne Leseprobe ansehen.


Tumba ist eine Coproduktion zwischen mir und Stefan Hagenow. Genauer: Er hat sich die Geschichte ausgedacht und die Scribbles gemacht und ich dann den Rest erledigt + Cover.
Tumba ist der Assistent von Kommissar Fröhlich (der bei Gringo seine eigene Serie hat), aber im Gegensatz zu dessen sind seine Fälle eher übernatürlicher Sorte - man könnte auch sagen Tumba bearbeitet die X-Akten.
In seinem ersten Fall gehts um einen Serienmörder der des Nachts holde Maiden meuchelt. Dubios wird das Ganze weil die Morde die Handschrift eines längst verblichenen Killers tragen und der Täter nicht so ganz menschlich zu sein scheint... Hört sich vielleicht wenig intelektuell an, aber als bekennender Fan von B-Filmen liebe ich so Zeug!
Und weil ich weiß das ihr da draussen gerne Detailles sehen wollt, könnt ihr nun die einzelnen Arbeitsschritte einsehen:


 




Donnerstag, 9. Juni 2011

Tachikawa School-G

Auf der ewigen Suche nach dem idealen Zeichenwerkzeug habe ich mich an diesem Stift japanischer Produktion versucht. Erste Ernüchterung: Was nach einer Zeichenfeder aussieht, ist in Wirklichkeit nichts anderes als ein sehr spitze Schreibfeder. Dh, das Ding ist sehr hart und die Strichbreite kann man kaum variieren - mit einem Fineliner bekommt man dasselbe Ergebnis! Na gut, wer superdünne Striche mag der ist mit dem Tachikawa gut bedient, aber das ist nunmal nicht so mein Ding.
Aber immerhin, die Feder ist rund und nicht wie bei den meisten Füllern flach - Zeit für ein Experiment! Ich bin also hin und habe die Originalfeder gegen eine Brause50 Zeichenfeder ausgetauscht. Nach ein paar kleineren Manipulationen ging das auch recht problemlos, und sieheda:


Mit der viel weichern Zeichenfeder läßt sich der Strich nun deutlich variieren!

Aber wie immer lauert der Teufel im Detail. Aus irgendeinem Grund wird bei dem Tachikawa die Tusche nicht über Kanülen unter die Feder geleitet sondern, wie bei Filzern, mit einer Art Docht.

Das Ergebnis: Sobald sich die Feder biegt verliert sie den Kontakt zum Docht und der Farbfluß bricht ab! Eine kleine Manipulation am Docht und auch dieses Problem ist halbwegs gelöst. Aber nun ist ein vermeindlicher Vorteil plötzlich ein Nachteil. Im Tachikawa ist keine Tinte sondern Tusche, die ist zwar deckkräftiger, aber auch "zähflüßiger". Noch dazu, laut Beschreibung, besonders schnell trocknend. Ein fetter Strich benötigt mehr Farbe und da kommt nicht genug nach. Ein weiteres Manko: Der Docht liegt unter der gesamten Feder frei, dort trocknet überall Tusche ein und bildet regelrechte Krusten - kein Wunder, daß sich etliche Kunden beschweren, daß die Stifte recht bald den Geist aufgeben, mit ein bißchen Wasser ist da nicht geholfen. Man kann die Lebensdauer des Tachikawa etwas verlängern indem man die Stifte mit der Spitze nach unten aufbewart und nicht einfach hinlegt, trotzdem mMn eine klassische Fehlkonstruktion. Ein Versuch Tinte zu verwenden führte leider zum fast sofortigen Tod des Stiftes...

Montag, 6. Juni 2011

Zeichenstifte

So, meine lieben Padawans, diesmal geht es um Zeichenstifte. Von denen gibt es eine Unmenge und alle haben gewisse Eigenschaften die man kennen sollte wenn man bestimmte Effekte erzielen will. Hier eine kleine Einführung:


Rapido-/Isographen. Sind eigentlich nicht zum Bildchen malen gedacht sondern um Konstruktionszeichnungen zu erstellen. Dank der Metallspitze ist der Strich immer gleich stark, sozusagen genormt wie es die Industrie verlangt.
Die beliebten Fineliner. Ähnlich wie Rapidographen nur mit einer Kunststoffspitze. Mit denen kann man durch Druck eine leichte Variation in der Strichbreite erzielen. Allerdings nur indem sich der Stift mehr oder weniger tief in das Papier gräbt, oder indem sich im Laufe des Gebrauchs die (normalerweise runde) Spitze abschleift und eben spitzer wird.
Zeichenfedern. Die sind sehr flexibel, daher kann man von sehr fein bis Fett zeichnen. Allerdings kommt dann auch eine ordentliche Portion Tusche aufs Papier die ihre Zeit zum trocknen braucht. Gegen den Strich zu zeichnen ist auch nicht optimal, die Feder bleibt leicht hängen.
Kalligraphie Stifte. Der Strichansatz ist immer gleich breit, aber je nachdem wie man den Stift hält kann der Strich stark variiert werden - da brauchts aber viel Übung zu!
Füller. Wegen der harten Schreibfeder kann man den Strich nur wenig ändern. Im Grunde sind die Dinger wie Fineliner für die sie eine gute Alternative sind, allein schon weil sie sich nicht abnutzen und dadurch viel länger halten.
Pinsel - der Klassiker! Von sehr Fein bis richtig Fett haben die Dinger die größte Bandbreite an Strichstärken. Die gibts mit Nylon- oder Echthaarspitzen. Kunststoffpinsel nehmen weniger Tusche auf, sind aber stabiler dh die Pinselspitze bleibt gerade, bei Echthaarpinseln bleibt die Spitze krumm wenn sie feucht ist.
Brush-Pens. Sehr beliebt weil sie Anfangs fast wie echte Pinsel zeichnen + recht günstig sind. Aaaaber die Spitze ist ziemlich schnell abgenudelt...


Die Teile gibt es mit einer Art Schaumstoff-Spitze oder gepressten Fasern (wie Filzstifte). Und gerade weil sie so weich und flexibel sind rubbeln sie sich schnell ab - eine feine Linie ist dann praktisch nicht mehr möglich. Die Stifte mit Fasern fransen noch dazu aus - Hairlines? = Pustekuchen! Man kann sich dann kurzfristig mit einer Rasierklinge behelfen, mit etwas Feinmotorik bekommt man die Stifte wieder spitz - so lange wie was zum abschneiden da ist, danach taugen sie nur noch zum Flächen ausmalen.

Freitag, 3. Juni 2011

Liquid Television

Lang, lang ists her, daß man sich im TV noch was getraut und experimentiert hat, Liquid Television (USA 1991-'94) war eine dieser Spielwiesen. In DLand wurden die Folgen spätnachts im noch jungen PrivatTV gezeigt, mit dem Ergebnis, daß man es meist verpaßt oder nur zufällig gesehen hat.



Trotzdem, wer zufällig bei Liquid Television gelandet ist, dem blieb es in Erinnerung, das Zeug war zu seltsam um konsumiert+vergessen zu werden. Eine krude Mischung aus Real-, Puppen- und Animationsfilmen. Von den vielen Clips hatten freilich nur Beavis+Butthead und Æon Flux, die dort erstmals gezeigt wurden, bleibenden Erfolg (Naja, gut, Æon Flux wurde mit dem grottigen Realfilm letztlich der Todesstoß versetzt). Für die Comicfans interessant ist, daß dort auch Independentcomics aus dem RAW-Umfeld umgesetzt wurden. P.Bagge wurde dort ins Bild gesetzt und Charles Burns (dessen Dog Boy allerdings kaum einer kapiert hat), ich glaube das würde sich heute keiner mehr trauen.
Es gab wohl mal VHS-Kassetten und DVDs mit Liquid Television, aber die sind längst vergriffen und aus dem Handel verschwunden, dafür findet man auf Youtube diverse Mitschnitte die zu goutieren ich dem experimentierfreudigen Leser hiermit nahelegen möchte.