Montag, 30. August 2010

Zombies

So richtig Out waren die tapsigen Gesellen ja nie, aber momentan siehts so aus als hätten sie ein kleines Revival. Grund genug mich auch mal mit einem klassischen Motiv an ihnen zu versuchen.


Und Nein, das Teil im Hintergrund hab ich nicht gemalt sondern aus dem Netz gezogen, das zu pinseln, darauf hatte ich nun wirklich keine Lust...
hmm... Bei nochmaliger Betrachtung stelle ich wenig Überrascht fest, daß bei einer Verkleinerung von 2480pixel Breite auf 400pixel doch das Ein oder Andere wegfällt. Deshalb noch ne Ausschnittvergrößerung:



Freitag, 27. August 2010

Von Vampiren und Covern

Neulich war ich im heimischen Realmarkt in der Bücherecke. Die ist eigentlich schön praktisch nach Genres aufgeteilt: Krimis, Kinder-, Sachbücher, Historische- und phantastische Romane. Nun stehe ich vor dem Fantasykram und denke mir "Was soll das denn?". Mindestens 2/3 aller Bücher haben irgendwelche Vampire als Thema und alle(!) nahezu identische Titelbilder. Auf jeden Cover ist irgendein schwules Fotomodel zu sehen, oft mit noch mit nackichen,durchtrainierten Oberkörper und immer mit nichtssagenden Gesichtsausdruck. Natürlich mit dunklem Hintergrund (sind ja schließlich Vampire) und idR blau abgetönt, ganz innovativ ist bei einem ein Arschgeweih auf der rasierten Brust zu sehen. Irgendwie sieht das für mich wie Barbara Cartland für Emos aus, oder wie mal ein Kollege von mir meinte "für ungefickte 16jährige Mädchen". Die Handlung ist auch immer dieselbe, ein offensichtlich pupertäres "(jungfräuliches) Mädchen liebt (unverstandenen) Vampir", leichte Variationen inklusive. Warum diese Schmonzetten ankommen? Nu, wenn ein Mädel ihren ersten Freund hat sind die Eltern meist wenig erfreut, wissen die doch, das es Jungs in dem Alter primär ums poppen geht, was das Töchterlein meist nicht einsieht und sich (und den Typ) unverstanden fühlt - was in dem Alter eigentlich auch normal ist. Diese Situation kann man wunderbar in diesen Vampir-Schwarten umsetzen, da finden sich die kleinen, pupertierenden Mädchen wieder. Und es ist auch noch im Trend und damit nicht so peinlich wie Mutters Förster vom Silberwald - auch wenn da unterm Strich kein relevanter Unterschied besteht. Klar, alles "Biss..." Trittbrettfahrer, da kommt ein Blockbuster und jeder Schreiberling versucht im Strom mitzuschwimmen und die Verlage machen fröhlich mit weil man ja Geld verdienen will+muß. Nichts Neues, das gleiche Spielchen kennen wir mit Serienmördern, Pathologen, Zauberlehrlingen, Kirchenverschwörern etc. Immer wenn etwas Erfolg hat kommt ein Wust von mehr oder weniger originellen identischen Titeln - bis die Masche sich totläuft bw der Markt völlig übersättigt ist und es keiner mehr sehen kann.
Aber warum versucht man nicht wenigstens mit den Covern sowas wie Individualität vorzugaukeln? Mögliche Antworten wären: 1.Die Romane sind so armselige Klone, daß sie schlicht kein ansprechendes Motiv bieten. 2.Man möchte ein durchgehende Covergestaltung. 3.Man versucht sich an das Cover eines Erfolgstitels anzuhängen (dummerweise kommen alle Verlage gleichzeitig auf diese Idee), die Produktionszeit dauert bis zu einem Jahr und wenn die Bücher dann im Regal stehen sehen alle gleich aus (Überraschung!).
Den gleichen Automatismus kann man auch bei Fantasyromanen sehen. Eine zeitlang prangte auf jedem zweiten Titelbild eine große Waffe (Schwert, Keule etc ), und zwar nicht nur bei einer Serie eines Autors sondern Verlagsübergreifend. Dann waren es (Fotorealistische) Landschaften, meist mit Burg undoder düsterdräuenden Wolken, oder auch mal sehr beliebt, muskelbepackte grimmig guckend Barbaren.

Vielleicht täusche ich mich ja, aber ich habe das subjektive Gefühl früher waren Titelbilder abwechslungsreicher und nicht alle aus einer Schublade. Und bin mal neugierig was nach den Vampiren gehypt wird.

Sonntag, 22. August 2010

Das "Buch der Schatten"

Heimlich, still und leise werkelt Christoph Roos seit geraumer Zeit an einem Web-Comic und kaum einer bekommts mit da der gute Mann praktisch in keinem Forum unterwegs ist und/oder für seine Arbeit trommelt. Das Buch der Schatten nennt sich dieses Werk und es ist mir ein Bedürfnis mal darauf hinzuweisen, zumal gerade das zweite Kapitel des dritten Bandes beendet ist.


Auf mittlerweile locker 200 Seiten wird hier eine, im besten Sinne altmodische, Abenteuergeschichte erzählt. Eine wilde Jagd nach dem geheimnisvollen "Buch der Schatten", quer durch ein Europa gegen Ende des vorletzten Jahrhunderts. Geheimdienste, düstere Bruderschaften, dubiose Abenteurer, Waffenhändler und der Vatikan, alle sind sie hinter dem Manuskript her für das wohl das "Necronomicon" Pate gestanden hat. Zu Pferd, Kutsche, Luftschiffen, mit der Bahn und U-Booten alles was es damals gab. Dabei gilt es Banditen, Attentätern und Verrätern zu wiederstehen, die Gegner auszutricksen und selber zu überleben.


Der Reiz macht aus, das wie bei der Liga der außergewöhnlichen Gentlemen tatsächliche und fiktive Figuren aus jener Epoche auftauchen und Handlungsträger sind. Es wird auch nicht mit Hellsehern, Zauberern und Esoterik gespart, kommt einem vielleicht etwas seltsam vor, aber seinerzeit hielt man alles für möglich und passt folgerichtig auch gut in die Geschichte. Vorveröffentlicht wird das Buch der Schatten auf Roos Blog wo auch ab+zu Hintergrundinfos zu Figuren uÄ geliefert werden. Danach kommen die Seiten auf die Homepage.


Die Farbgebung ist etwas gewöhnungsbedürftig, und man mag es kaum glauben, mit Acryl auf Holz gemalt (!!!), also noch richtige Handarbeit, aber wer nicht völlig engstirnig ist kommt schnell damit klar. Ein Kritikpunkt sind allerdings die Sprechblasen, die sind öfters eher ungünstig plaziert, und die sehr knappen Texte die es manchmal schwierig machen der Handlung zu folgen. Vermutlich um Online noch lesbar zu sein, ist der Schriftgrad recht groß, ein Manko bei mehreren parallelen Handlungssträngen. Ab und zu eine Zusammenfassung wäre für den Leser auch hilfreich, insb wenn man nach einiger Zeit Pause weiterliest, sonst verliert man zu leicht den Faden.
Trotzdem, wer Spaß an Retro-Geschichten hat sollte zumindest mal in das Buch der Schatten reinsehen.

Dienstag, 17. August 2010

Fishmen

Der gute, alte Lovecraft, was wäre die moderne Populärkultur ohne seine literarischen Ergüße?


Ich trage mich ja schon lange mit dem Gedanken mal eine Geschichte von ihm umzusetzen, schon in dem ersten Comic den ich fertig gezeichnet habe spielte HP eine wichtige Rolle. Mein Favorit dabei waren eigentlich noch immer die Berge des Wahnsinns, momentan tendiere ich aber eher zum Schatten über Innsmouth, eine seiner bekanntesten Erzählungen. Allerdings haben sich schon viele daran versucht (zB Bernie Wrightson, es gibt Games, Filme etc...) und ist daher schon ziemlich ausgelutscht. Erschwerend kommt hinzu, es passiert in der Story eigentlich nicht viel. Die Spannung wird im Gegenteil unendlich langsam, um nicht zu sagen schwafelig, aufgebaut bis es endlich mal zur Sache kommt - und dann isses auch schon vorbei. Ich könnte mir allerdings vorstellen das es in Form eines Daily-Strips hinhauen könnte. Schön altmodisch im Stil der 40er, ohne Sprechblasen mit dem Text unter den Bildern. Momentan suche ich Bildmaterial aus dem New England der 30er zusammen, Häuser und so, gar nicht so einfach. Und das Buch finde ich in meinen ganzen Kartons auch nicht mehr... Mal abwarten ob ich Zeit, Lust, Muse usw finde um mich da dran zu machen oder ob das wieder eines der zahlreichen Schubladenprojekte wird...

Freitag, 6. August 2010

Das Kämpf

Nein, kein Schreibfehler, das Teil heißt wirklich so. Das Kämpf hat Vaughn Bodé 1963 im Selbstverlag herausgebracht und dürfte damit einer der ersten Underground-Comics sein. Wobei "Comic" die falsche Bezeichnung ist, eigentlich sind es Cartoons. Kennen dürfte es kaum noch einer, das Heft erschien 1979 und wurde nie wieder neu aufgelegt.


Dabei sind knuffige Wehrmachtssoldaten die Akteure. Nach der Methode "Krieg ist..." machen sie sich da Gedanken über den Krieg, seine Sinnlosigkeit und Absurdität. Die Soldaten kommen eher naiv und albern rüber was im Kontrast zum Thema Krieg steht, das Ganze aber dadurch wieder irgendwie intensiviert. In gewissen Sinne ein Vorläufer von Bonvis Sturmtruppen die ja in dieselbe Kerbe hauen. Der deutsche Text wirkt allerdings teilweise wie mit Babelfisch gemacht, wörtliche Übersetzungen die oft keinen Sinn machen wenn man nicht weiß wie es im Englischen gemeint ist. Beim Volksverlag hat man das seinerzeit nicht so eng gesehen, da war man als Leser auch froh mal etwas andere Comics zu bekommen.

Sonntag, 1. August 2010

Undergroundcomix

Womöglich hat es (schändlicherweise) noch nicht jeder mitbekommen. Mein alter Kollege Steff Murschetz hat mit Undergroundcomix eine Plattform+Forum für Nachwuchscomiczeichner eröffnet. Auf dem ComicSalon in Erlangen war er da mit Zeichnern und nem Stand anwesend, in diesem Abstellraum, daher leicht zu übersehen. Man kann dort Bilder und ganze Comics hochladen, sich mit anderen austauschen und vieles mehr... nuja, das Ganze ist noch im Aufbau, aber mit etwas Flüsterpropaganda wirds was. Dazu werden e-comics zum lesen angeboten. zT kennt man die zwar schon von mycomics aber es ist auch viel Neues dabei - und alles für lau! Gerade fertig geworden ist eCOMIX #2, und man staune, da ist ne Story von mir dabei Cagney&Johnson. Ursprünglich ist die mal in Lippe (RIP) erschienen, aber hier erstmals in Farbe+Bunt zu sehen. Was nicht bedeuten soll, daß die anderen Storys nicht lesenswert sind, im Gegenteil, schon allein das Cover ist allerliebst gemacht - echt!



Gezeichnet habe ich C&J schon 1990, richtig mit Tusche+Pinsel auf Papier, und als ich dann endlich auch mit nem Computer gesegnet wurde habe ich die Story dazu benutzt colorieren zu lernen. Soll heißen, ich hab alles ausprobiert was man so machen kann, Verläufe, Strukturen, Montagen, einfärben, Filter... Zum Üben OK, aber ansonsten viel zuviel, und eine Heidenarbeit dazu.
Einige Bilder sind freilich explizit, daher sah sich der gute Steff genötigt japanisch zu zensieren. Geht aber in Ordnung, muß ja nicht sein das man sich deshalb Ärger einhandelt.
Kurze Rede langer Sinn, Undergroundcomix angucken + mitmachen!