Freitag, 29. Januar 2010

Sriracha

Heute mal was für die Leckermäulchen unter euch!
Sriracha Scharfe Chillisauce - und das ist nicht nur so gesagt!
Ich mags ja würzig, aber meist wenn auf einer Packung steht: "Scharf", "Hot", "Spicy" etc ist das nur Kulissenschwindel. Der Inhalt ist der mitteleuropäischen Zunge angepasst, und die brennt idR schon bei einer Prise Pfeffer durch. Wenn man hierzulande zum Tabascofläschchen greift, ist man schon Mittelpunkt der Tischrunde und alle warten gespannt darauf das man schreiend ins Bad rennt. Dabei ist Tabasco nicht wirklich der Burner, die Hälfte der Miete ist sein übertriebener Ruf.
Die obige Chillisauce allerdings ätzt einem die Zunge weg, die erste Wahl für jemanden ders scharf mag. In gängigen Chillisaucen ist höchstens mal 30% der Schoten (was für viele schon grenzwertig ist), hier aber sind es 70% (!), dazu ordentlich Knoblauch und ne Prise Zucker - bei Ketchup ists gerade umgekehrt. Anders gesagt Höllescharf! Wundert nicht wirklich, das Zeug kommt aus Thailand, und die Leute dort wissen zu würzen. Nuja, wers dann doch etwas dezenter mag, der kann auch Harissa nehmen, da schwört meine Mutter drauf, oder Tabasco für die Konservativen.
Wer die gute Sriracha nun erwerben möchte dem sei aber geraten auf die Zutaten zu achten, da gibts verschiedene Sorten und nur eine enthält 70% Chilli. Der real.- in dem ichs gekauft habe hat die gute Sorte zB wieder aus dem Programm genommen, da haben sich wohl ein paar Leute mit gereizter Zunge beschwert - Weicheier!

Freitag, 15. Januar 2010

Engeli

Ich komme zur Zeit kaum noch dazu, aber ab+zu male ich noch,

zumindest fange ich damit an... Das Bildchen hier ist jedenfalls nicht fertig, vielleicht wirds das mal wenn ich wieder genug Zeit habe. Es ist im Übrigen absichtlich kitschig, ich hab dabei an Barbara Cartland-Romane gedacht weil das Motiv (unausgesprochen) in die Richtung gehen sollte. Und wie man vielleicht schon zwischen den Zeilen lesen kann war es eine halbe Auftrags- bw Gefälligkeitsarbeit aus der dann doch nix geworden ist. Natürlich kommen jetzt die Profis die tadeln das man niemals nie nicht was ohne Vertrag, Garantie, Vorschuß etc machen soll. Halbwegs richtig, mir war schon klar daß das wahrscheinlich ne Nullnummer wird - allerdings für beide Seiten. Also habe ich mir gedacht, wenn ich sowieso male um zu üben+lernen, dann kann ich auch gleich mal was versuchen was ich sonst nicht machen würde. Allein schon weil Aufträge selten genau dem entsprechen was man freiwillig und mit Spaß macht. Nach Vorgaben zu arbeiten die einem nicht wirklich zusagen, ist eine interessante Herausforderung und schon deshalb keine vergeudete Zeit. Denn wenn es darauf ankommt kann man eine Sache nicht richtig gut machen wenn man sie nicht vorher mal geübt hat. Außerdem, selbst wenn hinter dem Profit ein fettes Fragezeichen steht, wenn ich gerade die Zeit übrig habe verliere ich ja nichts, und wenn man nichts macht, bekommt man garantiert erst recht nüscht.
Anders sieht es aus wenn der Terminkalender voll ist, einem die Kunden die Türe einrennen und jeden Preis zahlen wollen, dann sollte man für Lau nur noch machen was einem wirklich Spaß macht - vorausgesetzt der Andere verdient keine goldene Nase daran.
Leid tun mir allerdings die Leute die nur noch für cash den Stift in die Hand nehmen, dann ist Zeichnen zum reinen Broterwerb geworden, wie Kisten im Supermarkt stapeln, eine mechanische, seelenlose Tätigkeit. Auch deshalb arbeite ich ab+zu für umsonst und nicht nur mit einem Auge auf der Uhr um ja keinen Strich zu machen der nicht bezahlt wird. Ich will den Spaß am Malen+Zeichnen nicht verlieren, soweit war ich schon mal, und das war nicht lustig.


Donnerstag, 14. Januar 2010

Krieg der Sterne

Bezugnehmend auf den letzten Post habe ich das noch in einer Kiste im Keller gefunden:

Die "Offizielle Film-Dokumentation" von 1977. Das Cover ist von den Hildebrandts die noch ne Menge mehr für Star Wars gemacht haben, und dürfte daher ihr bekanntestes Bild sein. Ich hatte auch ein T-Shirt mit dem Motiv drauf... und Ja, ich war einer der Nerds die alles mögliche Merchandising gekauft haben nachdem sie den Film gesehen hatten. In der Doku hab ich noch nen Flyer von dem Kino gefunden, 7DM Eintritt - das waren noch Preise... vor über 30 Jahren.
Irgendwie drollig wie jedesmal die 365 Spezialeffekte betont werden, worunter man auch Fotomontagen und Mattepainting verstand. Heute ist es gerade umgekehrt, da wäre es mal interessant zu erfahren wieviele Szenen nicht auf dem Rechner bearbeitet wurden. Es werden auch die Standard-Modellbausätze gezeigt aus denen die Raumschiffe zusammengebastelt wurden (uA Modellautos), welche Vorbilder er hatte, die Story + Making of. Und der Film hat nur 11 Millonen Dollar gekostet, quasi die Portokasse bei Die Rache der Sith der 113 Millionen verschlang.
Auch ganz lustig wie seinerzeit extra darauf hingewiesen wurde, daß Sets und Gegenstände "gebraucht" aussehen, verkratzt, verdreckt, vermackt. Nach Alien freilich wirkte Star Wars geradezu klinisch sauber mit dem vielen Weiß, den Fönfrisuren und den bunten Laserschwertfarben. Richtig geärgert hat mich, daß die Szene wo ein Stormtrooper auf ner Echse durch Tatooine reitet überall auf Fotos, aber nicht im Film zu sehen war - erst in der nachbearbeiteten Fassung.

Über die drei neuen Episoden lästere ich ein andermal ab...

Danke David, für die Info (im Kommentar)! Das hätte ich jetzt nicht gedacht...
Gemeint ist wohl das Motiv:

Ich erinnere mich allerdings das es da noch ne dritte Version gibt. Und trotz allem, Carrie Fisher sieht nicht so aus, in der MAD-Satire gabs da nen bösen Seitenhieb drauf.

Sonntag, 10. Januar 2010

The Art of...

Jeder der sich mit Malen+zeichnen beschäftigt hat sicher auch einen, mehr oder weniger, großen Stapel an Artbooks.

Mein Erstes war The Art of the Brothers Hildebrandt (1979, Ballantine).
Seinerzeit war ich bei einem Onkel in Hamburg in Ferien, und bin zwangsläufig auch ab+zu durch die Stadt geschlurft. Dabei bin ich einmal in einem Buchladen gelandet (ich glaub 2001), der Sachen hatte wie ich sie noch nie vorher gesehen hatte - Artbooks! Gerade hatte ich Der Herr der Ringe gelesen und da sprang mir das obige Cover sofort besonders ins Auge, und habe das Teil auch promt gekauft, es steht immer noch bei mir im Schrank.
Erstmal war ich hin+weg. Warme Farben, heftige Schatten die die Figuren aus dem Bild herausmodellierten. Verschiedene Stile von gruselig bis schön, Platten- und Buchcover, das hat mich schon schwer beeindruckt, und natürlich die HdR-Motive. Etwas ernüchternd war allerdings der Teil im Buch, der beschrieb wie die Brüder arbeiteten - nach Fotos... Die haben sich gegenseitig mit Tüchern, Besen und Eimern ausstaffiert und in den benötigten Posen fotographiert und das dann abgemalt... Fand ich sehrsehr seltsam, war ich doch der Meinung man müßte alles aus dem Kopf malen. Viel später hab ich noch Urshurak gekauft, ein von den Hildebrandts illustrierter Roman. Die Story ist Banane, ein HdR-Abklatsch, aber die Bilder sind toll. Seinerzeit waren die Brüders recht gefragt, mittlerweile hört+sieht man eigentlich nix mehr von ihnen. Vielleicht sind ihre Arbeiten zu "brav" für den heutigen Geschmack, übertrifft man sich doch Heute mit möglichst kranken und aggressiven Motiven.
Jedenfalls war dieses Buch der Anfang und in diesen Ferien ist noch mein restliches Taschengeld für Bücher von Vallejo und Frazetta draufgegangen, mittlerweile hab ich ein ganzes Regal voller Artbooks, von günstig bis Sauteuer, von Tizian bis Brom.


Freitag, 8. Januar 2010

Ablass

Wie der halbwegs in Geschichte bewanderte weiß, war der Ablasshandel mit ein zentrales Thema von Luthers Thesen. Wer aber glaubt das wäre Schnee von Gestern irrt!

Das hier gehört nämlich mittlerweile mir und ist eindeutig ein Ablassbrief mit Vatikansiegel, und ich nehme mal nicht an daß es ein Einzelstück ist. Darin wird meinem Opa+Familie (zu der ich zweifellos auch gehöre) versichert, auch ohne die notwendigen Kirchenrituale und trotz etwaiger Sünden dereinst direkt in den Himmel aufzufahren! Eigentlich nur ein Antrag, aber der wurde gewährt.
Beruhigend, ich hab zwar nix mit der Kirche am Hut, aber damit bin ich auf der sicheren Seite - man weiß ja nie...
Ausgestellt wurde das Teil am 27.4.1950 von Monsignore Joseph Migone (Das Handschriftliche ist Latein). Die Frage ist allerdings: Wie kam mein Opa dazu? Schließlich war er als überzeugtes Parteimitglied aus der Kirche ausgetreten. Nun, er war das, was man seinerzeit als Parteibonze bezeichnete und nach dem Anschluß in die Steiermark versetzt worden, in Linz und Graz war er wohl im Arbeitsamt tätig, genaues weiß ich nicht. Allerdings, nach der Flucht zurück ins Rest-Reich, wurde er von den Engländern verhaftet, über das Warum kann ich nur spekulieren... In Haft erinnerte sich mein Opa an den nämlichen Monsignore, ein Kousin von ihm der zu den USAmerikanischen Ablegern der Familie gehörte. Und der gute Mann stellte ihm praktisch einen Persilschein aus + den Ablassbrief obendrauf. Als Ergebnis bekam mein Opa "nur" ein Berufsverbot - das freilich bald aufgehoben wurde weil man dringend erfahrene Verwaltungsbeamte brauchte, wieder in die Kirche eingetreten ist er trotzdem nicht...