Sonntag, 19. April 2009

Tank-Girl

Hewitt/Martin, 1988 -...
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Vorgestern hab ich mir die Filmversion nebenher angetan und dachte da müßte ich was drüber schreiben.
Die Comics sind 1988 erstmals im britischen Deadline-Magazin erschienen, die Hefte waren ein fröhlicher Mix aus Artikeln über Independentmusik und Comics, Deadline gibt es allerdings nicht mehr. Ich hatte die Hefte seinerzeit aus einer Ramschkiste gezogen und war auch gleich hellauf von Tank-Girl begeistert. Ein anarchischer Spaß bei dem sich der Zeichner unbekümmert von Logik oder Storytelling austobte und all das machte + zeigte was "seröse" Verlage tunlichst vermieden, mit schlimmen Wörtern und ohne jede "Correctness".
Tank-Girl schlug dann auch wie eine Bombe ein, mit Veröffentlichungen rund um den Globus und mediale Aufmerksamkeit ausserhalb des Comic-Ghettos. Der Hype war derart das er sogar Modetrends setzte und den Girlie/Schlampen-Look Hoffähig machte - und mit dem Erfolg war Tank-Girl auch bald darauf erledigt, die Majors witterten Geld!
Erst kaufte Dark Horse die Rechte. Die Nachdrucke waren noch OK, aber dann machten die eigene Geschichten, "Odyssee" und "Apokalypse", uninteressantes Zeug das mit dem originalen Tank-Girl kaum noch was gemein hatte. Amerikanisierter Standardkram der sich krampfhaft bemühte den britischen Chaos-Charme zu plagiieren und dabei erbärmlich scheiterte.
Mit dem Tank-Girl Film wurde 1995 der Girlie-Ikone der Gnadenschuß verpaßt. Eigentlich könnte man es dabei belassen zu sagen der Streifen ist Mist, und Fertig! So einfach mach ichs mir aber nicht. Der Film hat ca 26 Millionen gekostet und knapp 7 Millionen eingespielt, wie schafft man das mit einer Figur die derart populär war? Man ignoriert alles was den Comic ausmacht! Am schlimmsten ist, daß man eine 08/15 Endzeit-Story zusammengeschustert hat die nichtmal im Ansatz originell, vorhersehbar und voller ausgelutschter Klischees ist. Man hat versucht das Outfit aus den Comics zu kopieren, was in den überdrehten Zeichnungen aber nicht im Realfilm funktioniert, da wirkt es nur albern. Malcolm McDowell gibt wiedermal den Schurken (für Geld stellt der sich scheints vor jede Kamera) und für Lori Petty als Tankgirl war es das Ende ihrer Karriere. Am besten sind die Trickfilmsequenzen, aber die retten da auch nichts mehr. Fairerweise muß erwähnt werden das der Soundtrack wirklich gelungen ist, wer Musike Mitte der 90er mag ist damit gut beraten.
Hewitt selber hatte mit dem Film nix zu tun und kann ihn genauso wenig leiden wie die Tank-Girl Fans, ich hoffe er hat wenigstens gut an den Rechten verdient.
Anscheinend kam letztes Jahr noch eine Kurzgeschichte mit Tank-Girl raus + irgendwie war auch mal ne Trickfilmversion im Gespräch, aber der Zug dürfte endgültig abgefahren sein, Tank-Girl ist Geschichte.

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