Samstag, 17. Oktober 2009

Webcomics

Das Thema wird ja gerade gehandelt wie ehedem die Telekom-Aktie. Die fast schon traditionell sieche Branche hat ein neues Thema gefunden und jeder stürzt sich darauf als hätte man den Gral gefunden, Zeit das ich mal meinen Senf dazu gebe.
Nehmen wir erstmal die Vorteile eines Webcomics. In erster Linie kostet einen die Veröffentlichung praktisch nichts, Webspace ist mittlerweile billig und es gibt auch genug Seiten wo man seine Comics umsonst online stellen kann. Die leidige Suche nach Verlagen die die Sachen drucken oder das finanzielle Risiko einer Eigenproduktion fällt weg. Ebenso der Vertrieb der zeitaufwendig ist, jede Menge Geld frißt und den eine Einzelpersonen fast nicht stemmen kann. Wenn mit Webcomics Kohle gemacht wird landet sie direkt beim Urheber ohne das ein ganzer Rattenschwanz an Leuten die Hand aufhält. Beim Printcomic ist es ja leider immer noch so, daß die Künstler im Verhältnis zum Arbeitsaufwand pekuniär am Schlechtesten dastehen. Tatsächlich verdient sogar der Staat in Form von Steuern mehr an der Arbeit der Zeichner als diese selbst. Dann bietet ein Webcomic auch ganz andere gestalterische Möglichkeiten als eine fixe Printversion. Die meisten Webcomics folgen immer noch den Regeln ihrer gedruckten Brüder, Panel auf Panel in Streifenform oder im klassischen Seitenlayout. Irgendwo klar, damit ist man aufgewachsen und heimlich hofft man auf eine gedruckte Version, es ist nunmal ein Unterschied ob man seine Sachen in der Hand hält oder kurz über den Monitor flimmern sieht, das ist nichts Handfestes. Nun spekulieren manche Leute auch damit, daß man Animationen, Geräusche und sonstige Gimmiks einbauen kann, auch damit verschiedene Storylines anzubieten, so das man als Leser eine "eigene" Geschichte erleben und in sie eingreifen kann. Nette Idee (abgesehen von der Heidenarbeit, wer soll das bewältigen?), nur gibts das schon und nennt sich PC-Game. Oder es sieht aus wie ein sehr schlecht animierter Trickfilm der den heutigen Erwartungen nicht ansatzweise entspricht. Übertrieben? Nicht wirklich, denn darauf würde es hinauslaufen, nicht zuletzt weil dieses Klientel eine wesentlich größere Zielgruppe ist als die "Leser". Aber zugegeben, mittlerweile ist die Generation i-pod mit Games besser vertraut als mit Papier, so gesehen wäre es nur vernünftig sich vom klassischen Printprodukt zu verabschieden. Da bleiben nur ein paar konservative alte Säcke wie ich für die das nichts mehr mit Comics zu tun hat. Allerdings wären diese Art von Webcomics nur eine schlechte Gamekopie, nicht Fisch nicht Wasser, irgendein Zwitter dazwischen. Ich wage mal zu behaupten, nur für wenige interessant, deshalb bleiben Webcomics erstmal digital veröffentlichte Printcomics.

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