Montag, 6. April 2009

10.000 BC

Roland Emmerich, 2008
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Ich hab 10.000 BC nicht im Kino gesehen und den Film gibts gerade bei Weltbild für 5€s, da macht man nichts kaputt - aber der Streifen ist auch keinen Pfennig mehr wert!
Bei Emmerich ist man ja gewohnt das seine Filme keinen Tiefgang haben und die Effekte es wieder herausreissen, bei Independence Day und Godzilla hat es super funktioniert. Ich habe auch nichts gegen platte Storys solange sie gut umgesetzt werden, aber bei diesem Steinzeit"Epos" passt gar nichts, die Story ist nicht nur Banane, sie ist Murks!
Es fängt schon damit an, daß die Figuren mit ihren Dreadlocks, unrasiert und verdreckt (man will ja realistisch sein) alle gleich aussehen. Ich hatte Probleme zu erkennen wer gerade im Bild ist, der Held oder irgendein Statist, und entsprechend egal war mir was mit ihnen passiert. Die Entwicklung des Helden vom Aussenseiter zum Chef und der Konflikt mit seinem Rivalen (der plötzlich sein Buddy ist), ist sprunghaft und kaum nachzuvollziehen. Eine Erzählstimme aus dem Off soll dem Ganzen etwas episches geben, wirkt aber nur nervig aufgesetzt. Es wird ständig von der "Legende des blauäugigen Mädchens" geschwafelt, da erwarte ich natürlich daß das Gör irgendetwas Bedeutendes leistet - Pustekuchen, sie wird entführt und das wars!
Und dann gibts natürlich die Bösen. Irgendwelche Hohepriester die ihre Schergen ausschicken um Sklaven für den Bau einer Pyramide zu besorgen, warum sie das tun? Keine Ahnung, vielleicht ist ihnen langweilig, eine Begründung dafür gibt es nicht. Der Oberbösewicht hat drei Szenen (in denen man ihn nicht einmal richtig sieht) und dann wird er unspektakulär getötet - von wegen Göttlich und so. Jeder Autor weiß, daß ein guter Schurke die halbe Miete ist und legen Wert auf seine Charakterisierung, nur Emmerich anscheinend nicht. Der Bösewicht ist scheiße drauf, alle haben Angst vor ihm und er gibt Befehle, damit hat es sich, warum, wieso, weshalb ist egal. Nun muß in Filmen nicht alles bis ins Detail erklärt werden, schließlich hat man Phantasie, aber ich möchte doch zumindest eine Motivation der Figuren erkennen, und das ist hier einfach nicht der Fall.
Wie gesagt rettet Emmerich seine Streifen meist durch Effekthascherei bw massiven CGI-Einsatz, aber auch das funktioniert hier nicht. Zugegeben gibt es ein paar sehenswerte Szenen, aber der Großteil wirkt billig, als hätte man den Kostüm- und Setfundus von Stargate-SG1 geplündert. Generell wirkt die zweite Hälfte von 10.000 BC auch wie eine Fortsetzung von Stargate, nur ohne interessante Darsteller und auf TV-Niveau.
Beim Finale habe ich dann Bauchschmerzen bekommen so hahnebüchen, kitschig und aufgesetzt ist es, das hat wirklich weh getan, wie kann ein erfahrener Regisseur und Autor so einen schwülstigen Mist produzieren? Und wieso ist dieser Quatsch einer der erfolgreichsten Filme 2008 gewesen? Eines der großen Rätsel unserer Zeit.

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