Christoph Roos, 1978-'81
Einst, in meiner längst vergangenen Jugend, bin ich mal mit meinem Vater in der großen Stadt (Stuttgart) gewesen. Wie meist haben mich die bunten Kioskauslagen mehr interessiert als den Ort meines Aufenthalts. An einem Kiosk (den es längst nicht mehr gibt) ist mir ein Heft regelrecht in die Augen gesprungen, Shayawaya, und prompt wurde es erworben!
Bis dato kannte ich nur die gängigen Comics, Zack, Primo, Micky Maus etc aber das hier war etwas völlig anderes. Auf der Rückfahrt habe ich meinen völlig desinteressierten Vater mit der Beschreibung der Bilder genervt. Besonders angetan war ich, weil der Zeichner einen ähnlichen Zeichenstil wie ich hatte - nur besser. Inzwischen erkenne ich zwar wo Roos bei Foster und Raymond abgemalt hat, aber das tut dem Ganzen keinen Abbruch, er hat das auf seine eigene Art umgesetzt und es ist in sich stimmig.
Die Story bei Shayawaya ist erstmal gängige Science-Fiction. Ein paar tausend Jahre nach dem großen Knall kommt einer der überlebenden Menschen auf die Erde zurück, um zu sehen, ob man da wieder leben kann. Er macht ne Bruchlandung und muß sich nun durch eine völlig veränderte Welt durchschlagen (kennt man irgendwie von Storm). Und nun wirds Fantasy, mit Barbaren, Ungeheuern, verwunschenen Wäldern, Zauberern usw... Und dann wacht die Hauptfigur auf, ist in seiner Bude in der Gegenwart - das Erlebte war ein Traum! Nachts wird er plötzlich von Barbaren aus seiner Wohnung entführt und die Geschichte fängt nochmal ähnlich von Vorne an...
An dem Punkt wird es zunehmend verschwurbelter, Traum und Realität vermischen sich. Es gibt philosophische Betrachtungen, Zitate aus der Psychologie und Traumdeutung - und irgendwie kommt man bei der Handlung nicht mehr mit. Ich schätze mal, Roos hat selber irgendwann den Faden verloren, jedenfalls war mit der #5 Schluß.
Von Christoph Roos sind noch ein paar Kurzgeschichten in diversen Magazinen erschienen, zT sind die auch in Shayawaya abgedruckt worden, er hatte aber danach nicht mehr viel mit Comics zu tun. Mittlerweile bemalt er Möbel mit phantastischen Motiven bei denen besonders die märchenhaften Naturdarstellungen auffallen, ein Faible der schon in Shayawaya zu erkennen war.
Das hier www.shayawaya.ch ist seine Homepage.
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