Donnerstag, 7. April 2011

Ron Jeremy

- Ein Mann und viertausend Frauen (2007, Schwarzkopf&Schwarzkopf)
Nein, mit dem Buch habe ich nun wirklich nichts zu tun, aber ich wollte hier auch mal was anderes als die üblichen Schundhefterl vorstellen: Ein richtiges Buch, ohne viele bunte Bilder aber dafür ganz doll viel Text - so richtig zum lesen!
Wem der Titelheld nichts sagt, der hat sich nie auch nur oberflächlich mit Pornos beschäftigt (kein Vorwurf, sowas solls geben), alle anderen dürften fett grinsen. Der gute Ron hat in über 1700 Pornos mitgemacht, bei etlichen Regie geführt und hatte auch in "normalen" Filmen ein paar Nebenrollen zB in Der blutige Pfad Gottes (Wer den nicht kennt, unbedingt angucken!)



Hier nun erzählt Jeremy die Geschichte seines Lebens und plaudert aus dem Nähkästchen. Also wie er zum Pornobiz gekommen ist, was er sich dabei gedacht hat, was bei den Dreharbeiten so passiert ist und wie sich das Geschäft im Laufe der Zeit verändert hat. Auch wie er immer wieder versucht hat sich in Mainstreamfilmen und als Comedian zu etablieren, und das Ganze gespickt mit Anekdoten über Polizisten, Promis, dem TV und natürlich Sex, Sex, Sex!
Und jetzt mal Stop! Das Buch ist nichts zum sich aufzugeilen, sicher ist es deftig (und zT werden Sachen beschrieben die ich gar nicht wissen wollte), aber der Mann lebt in, mit & von Pornos, klar das der kein Problem hat Klartext zu reden und das auch unverblümt+direkt tut. Allerdings voller Humor und Augenzwinkernd - ich habe mich köstlich amüsiert und mehr gelacht als bei mancher Komödie. Freilich kann das auch an dem Ghostwriter liegen, das was Jeremy selber im Buch als lustig bezeichnet finde ich jetzt eher grenzwertig. Positiv fällt auch auf das keinem ans Bein gepinkelt wird, wenn überhaupt, dann macht sich Ron über sich selber lustig, und bei allem Exhibitionismus gibt es auch Dinge die ihm selber peinlich sind und nicht ausgespart werden.
Eine Seltsamkeit ist allerdings dabei, Jeremy klammert praktisch alle Schattenseiten der Pornoindustrie aus, er deutet sie höchstens mal an, insgesamt hat man eher den Eindruck daß das ein fröhlicher Swingerclub voller Kumpels ist. Und es fällt auch auf wie verbissen Jeremy versucht ausserhalb der Pornoszene Aufmerksamkeit und Anerkennung zu finden und doch immer auf sein Gemächt reduziert wird.
Wie auch immer, wer nicht allzu prüde ist der ist mit diesem Lesestoff gut beraten, eine glatte Empfehlung von mir!
Das ich beim lesen des öfteren an Horst gedacht habe liegt wohl auch auf der Hand, da gibt es etliche Ähnlichkeiten...

1 Kommentar:

Wittek hat gesagt…

Klingt nach sehr guter Bettlektuere!