Mittwoch, 14. April 2010

Dionne Stryker - Runaway

Ach ja, die 80er... Nicht nur eine Zeit grausamer Frisuren und modischer Verirrungen, sondern, aus meiner Sicht, auch die goldene Ära der Fanzine.
Im Magazin Outside (auch heute noch lesenswert) erschien von 1985-87 Dionne Stryker-Runaway von Rainer Laws, 54 Seiten in sieben Teilen.





















Die Story: Eine Gruppe von Rebellen unter Führung nämlicher Dionne kämpft gegen ein übermächtiges (skrupelloses) Industriekartell welches quasi die Regierung darstellt. Unter den Rebellen ist ein Verräter, das Kartell zwingt einen grantigen Kopfgeldjäger in seine Dienste, die Helden sind hart aber herzlich und die Schurken hinterhältig böse. Und fast alles spielt in einer riesigen verlassenen Fabrik, sowas wie eine Zivilbevölkerung gibt es nicht, nur Akteure... Tja, die 80er, damals fanden wir solche Storys cool, geprägt von Filmen wie Blade Runner, Alien und Die Klapperschlange.





















Als Laws mit Dionne Stryker anfing waren seine Zeichnungen OK, aber noch nichts besonderes, und seine vorherigen Arbeiten in Outside eher auf Fanniveau. Im Laufe der Geschichte hat er sich dann aber gewaltig gesteigert und als sie abgeschloßen war, war Laws einer der besten Zeichner in DLand, gut genug um den Blick gen Frankreich zu richten. Afaik hat er dann auch die ersten, nicht so tollen, Seiten neu gezeichnet und das Ganze coloriert - zumindest habe ich seinerzeit einige Farbseiten gesehen. Aus irgendwelchen Gründen ist aber leider nichts daraus geworden. Es gab noch ein paar Kurzgeschichten von ihm, und er hat bei dem Ehapa-Wettbewerb mitgemacht, mit der Comicversion von Roter Drache. Nicht nur meiner Meinung nach der beste Beitrag. Das Laws trotzdem nicht gewonnen hat lag an der Jury, die war der Meinung er könne das Niveau nicht durchhalten, Mumpitz wie ich finde. Vor ein paar Jahren hab ich Laws zufällig wieder getroffen, er hat nun ne Agentur die Storyboards und so für die Werbung macht, zweifellos einträglicher und zukunftsträchtiger als Comics zu zeichnen.

2 Kommentare:

Diana Kennedy hat gesagt…

Naja, irgendwo ein recht typischer Werdegang. In den Achtzigern vielversprechend in hübschen Fanzines gestartet, so dass man dachte, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis man das nötige zeichnerisce Niveau erreicht hat -> grossen Verlag an Land zieht -> sich dauerhaft etabliert -> Vollberuflicher Comiczeichner mit Auskommen wird. Vorallem für die Vertreter des Realo-Stils ist das nur selten wahrgeworden.

Geier hat gesagt…

Nicht ganz unberechtigt, es gab damals auch kurze Phase in der die Verlage massig einheimische Zeichner veröffentlichten - leider auch nichtsogute. Das leidige Vorurteil "Comics sind für Kinder+lustig" sorgt dafür, daß realistische Sachen Insidertips bleiben...
Respekt zu deiner Radtour, ich hätte das nicht gepackt. Und das du nun ein Pärchen hast und nicht ausgerechnet der einzige Mann/Frau ausgebüxt ist.