Montag, 22. Juni 2009

Rohr frei...

...für Familie Hollowhead!, Meet the Hollowheads/Life on the Edge



Heute mal was für die Freunde gepflegter Trashfilme, Meet the Hollowheads von 1988.
Dieser Streifen ist am Publikum weitgehend vorbeigegangen, und wahrscheinlich wäre er mittlerweile auch völlig in der Versenkung verschwunden wenn nicht Juliette Lewis darin eine ihrer ersten Rollen hätte. Folgerichtig ist sie bei der DVD-Neuauflage auch seitenfüllend auf dem Cover zu sehen.
Dabei ist der Film von Tom Burman und Lisa Morton nicht mal schlecht - wenn man auf tiefschwarzen Humor steht und Phantasie hat. Ich kanns mir nur so erklären, daß er dermassen schräg, krude und ausserhalb jedes Genres ist, daß das Laufpublikum einfach nichts damit anfangen konnte, die Leute stehen ja leider auf Schubladen. Die können mit nem debilen Opa im Keller, dem mutierten Haushund, Tentakeln, Schmodder und sonstigen Seltsamkeiten nichts anfangen.
Eigentlich ist Meet the Hollowheads wie eine klassische Sitcom aufgebaut, am besten stellt man sich dabei die Bundys vor die in einer Welt aus, in, um und von Röhren leben. Eine schöne, detaillierte Besprechung gibts bei Badmovies. In der Kürze: Eines Tages lädt sich der miese Chef vom Papi selbst zum Essen ein, und der Abend eskaliert ein wenig als sich der Chef an Frau und Tochter seines Untergebenen ranmacht. Hört sich nach nicht viel an, aber Ausschlag gibt was man draus macht, ich finds unterhaltsam.
Meet the Hollowheads ist auch ein Beispiel dafür was für ein Schindluder Produzenten mit Filmen treiben. Weil sie ihn weder kapiert noch für Massentauglich gehalten haben, haben sie ihn geändert, um- und beschnitten. Natürlich ohne Regisseur und Autorin zu fragen, die haben sich ordentlich gewundert + geärgert was aus ihrem Film wurde. Immerhin haben sie auf ein Alan Smithee-Pseudonym verzichtet und geben gerne darüber Auskunft was seinerzeit abgegangen ist.
Wer auf "etwas andere Filme" steht, ist mit Meet the Hollowheads ganz gut bedient.

2 Kommentare:

Steffen Haubner hat gesagt…

Der Film ist ein Meisterwerk! Ich bin damals zur Mittagsvorstellung ins Kino (4 Zuschauer) und dann gleich noch mal in die Nachmittagsvorstellung (erst 6, dann 2 Zuschauer). Auf VHS hab ich in dann ca. weitere zehnmal gesehen. Vielleicht bin ich ja auch einfach leicht zu erheitern...

Geier hat gesagt…

Nein, wenn das so einfach wäre dann hätten viel mehr Leute den Film gesehen, so ist es der Beweis für einen aussergewöhnlichen Geschmack!

Erinnert mich daran, daß ausser mir nur noch zwei weitere Besucher im Kino waren als ich den "Herr der Ringe" Trickfilm gesehen hab...